In Höfen brodelt es: Rettungsversuch für Hahnenkamm-Seilbahn läuft
Die Reuttener Seilbahnen am Hahnenkamm stehen seit Dienstag still. Gerade in Höfen selbst ist die Stimmung aufgeheizt.
Von Helmut Mittermayr
Höfen – Derzeit ist hinaufgehen und nicht hinauffahren angesagt – noch mehr Skitourengeher als gewöhnlich sind am Hahnenkamm in Höfen unterwegs und nehmen die Gelegenheit wahr, einmal ohne Gegenverkehr bestens präparierte Pisten für Aufstieg und Abfahrt nutzen zu können. Wie berichtet, stehen die Reuttener Seilbahnen seit Dienstag still, nachdem eine jahrelange Auseinandersetzung über Überfahrtsrechte und zuletzt Beschneiungsanlagen zwischen dem Grundeigentümer (Gemeinde Höfen) und den Reuttener Seilbahnen mit Bahnenchef Peter Gerber eskaliert ist. Alle Mitarbeiter wurden gekündigt.
Emotionale Debatten in Höfen
Gerade in Höfen selbst ist die Stimmung aufgeheizt. Viele bestärken die Gemeinde, bloß nicht aufzugeben, andere wollen Zeitpunkt und Anlass überhaupt nicht verstehen. Eine abendliche Faschingsrunde etwa löste sich nach gegensätzlichen Debattenbeiträgen vorsorglich auf, um die aufkommenden Emotionen bis zum nächsten Tag abkühlen lassen zu können.
Offene Kritik bekommt Bürgermeister Vinzenz Knapp vor allem von deutschen Skifahrern zu hören, die ihren Zorn via E-Mail beim Gemeindechef abladen. „Ich empfehle den Schreibern dann einfach immer, sich nicht nur auf der Homepage der Reuttener Seilbahnen zu informieren, sondern auch Medien zu konsumieren, um eine Übersicht der Standpunkte aller Seiten zu bekommen.“
Intensive Verhandlungen
Über den Fortgang der schon zweitägigen, bis in die Nacht dauernden intensiven Verhandlungen auf der BH Reutte zur Rettung des Bahnbetriebes in letzter Sekunde darf Knapp nichts sagen. Dort hätten Verhandlungsführer und Streitparteien vereinbart, sich bis zu einem möglichen Ergebnis nicht mehr öffentlich zu äußern. Er sei selbstverständlich über alle Inhalte informiert, nehme aber nicht persönlich daran teil.