Preidler bekennt sich in Doping-Prozess teilweise schuldig

Der ehemalige Radprofi Georg Preidler hat sich am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen des Verbrechens des schweren gewerbsmäßigen Sportbetrugs verantworten müssen. Zu Beginn des Prozesses bekannte sich der 29-jähriger Steirer vor dem Schöffensenat teilweise schuldig. Er bekannte, Blutdoping betrieben zu haben.

Begonnen habe das Blutdoping erst im Jahr 2018, so der ehemalige Radprofi. „Aus reiner Neugierde“, wie Preidler zu Protokoll gab. Der Arzt habe ihn damals kontaktiert und angemerkt, dass er „in seiner Nähe sei“. „Er wollte mir zeigen, wie es im Sport so funktioniert“, betonte der Steirer. Sonstige Substanzen habe er nicht konsumiert, so der frühere Radsportler.

Zuvor hatte der Staatsanwalt die Frage nach dem Schaden gestellt, der durch das Blutdoping entstanden sein könnte. „Ich bin gespannt auf das Urteil“, meinte der öffentliche Ankläger, der ansonsten die wesentlichen Punkte der Anklage vortrug.

Der Verteidiger von Preidler führte indes aus, dass der Fall anders gelagert sei als etwa beim früheren Langläufer Dominik Baldauf, der am Dienstag - nicht rechtskräftig - zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt worden war. „Preidler betreibt einen Teamsport, im Gegensatz zu Langläufern, die Individualsportler sind“. Sein Mandant habe also insofern seine Verpflichtung im Team erfüllt und keinen Schaden verursacht, so die Argumentation des Verteidigers.

Preidler war den Behörden im Zuge der sogenannten „Operation Aderlass“ bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld 2019 ins Netz gegangen. Im März 2019 hatte er Selbstanzeige erstattet. Die Schadenssumme soll sich auf 286.000 Euro belaufen.

Die Ermittlungen fanden im Rahmen einer internationalen Blutdopingaffäre statt, die während der Nordischen Ski-WM sowie in Deutschland aufgeflogen ist. Die Liste der mutmaßlich in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelten Sportler soll 21 Namen umfassen.