Ehemann im Mordfall von Ybbs an der Donau geständig

In Ybbs a.d. Donau (Bezirk Melk) ist am Mittwochabend eine 42-Jährige erstochen worden. Der Ehemann war nach stundenlanger Einvernahme geständig, teilte Polizeisprecher Johann Baumschlager Donnerstagnachmittag mit. Als Motiv habe der beschuldigte 50-Jährige Eifersucht genannt. Seine Befragung dauerte noch an. Die rumänische Staatsbürgerin wurde laut Polizei durch mehrere Messerstiche getötet.

Der Ehemann, ein Österreicher mit rumänischen Wurzeln, wurde am Ort des Geschehens - dem Wohnhaus des Paares - festgenommen und ein Messer sichergestellt. Zunächst machte der Mann zum Tatablauf keine Angaben und schwieg. Entsprechendes Einfühlungsvermögen der Ermittler habe ihn dann doch dazu gebracht, zu reden, berichtete Baumschlager.

Das Paar hat einen Sohn (16) und eine Tochter (18). Der Jugendliche hatte am Mittwochabend den Notruf gewählt und die Polizei alarmiert. Er wurde ebenso wie seine Schwester von einem Kriseninterventionsteam betreut. In der Folge wurden beide bei Verwandten untergebracht. Die Kinder- und Jugendhilfe habe Kontakt aufgenommen, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

„Ich kenne die Familie und bin tief erschüttert“, sagte der Ybbser Bürgermeister Alois Schroll (SPÖ) zur APA. Die Anteilnahme der Gemeinde gelte jetzt insbesondere den Kindern der Frau, denen der Stadtchef „jegliche Form der Unterstützung“ zusicherte.

Die Staatsanwaltschaft hat laut Baumschlager nicht nur eine Obduktion des Opfers, sondern auch die Einlieferung des Beschuldigten in die Justizanstalt St. Pölten angeordnet. Letzteres sollte noch am Donnerstag geschehen.

Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) zeigte sich erschüttert, „dass die Serie an Frauenmorden nach den 41 Morden im Jahr 2018 und 34 im Vorjahr fast nahtlos weitergeht“. Der Verein appellierte an die neue Regierung, „dass es mehr als an der Zeit ist, in effektive Maßnahmen für Schutz und Sicherheit von Frauen und deren Kindern zu investieren“. Man erwarte sich statt „für den Opferschutz problematischer und nicht gut durchdachter“ Gesetzesnovellierungen „die tatsächliche Umsetzung von opferschutzorientierten Maßnahmen, effektive Prävention und eine signifikante Erhöhung des Budgets des Frauenministeriums - angesichts der hohen Folgekosten von Gewalt - auf 210 Millionen Euro“.