Neue Proteste im Irak: Ein Toter und 24 Verletzte
Bei neuen Protesten im Irak ist am Freitag ein Demonstrant getötet worden. 24 Menschen seien verletzt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen und von Rettungskräften. Zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften kam es nach den Angaben zufolge am Abend, als die Demonstranten versuchten, die Al-Sinek-Brücke im Zentrum der Hauptstadt Bagdad zu überqueren.
Die Sicherheitskräfte, welche die Demonstranten daran hindern sollten, die andere Seite zu erreichen, schossen Tränengassalven auf die Protestteilnehmer. Ein Demonstrant wurde in die Brust getroffen und starb. Die Lage im Irak ist äußerst instabil; seit Anfang Oktober wird das Land angesichts einer schweren sozialen Krise von einer beispiellosen Protestwelle erschüttert. Die Demonstranten werfen den Eliten Korruption und Untätigkeit vor.
Seit Beginn der Proteste wurden rund 460 Menschen getötet, darunter fast ausschließlich Demonstranten, und rund 25.000 verletzt. Viele der Verletzten dürften ihr Leben lang unter den Folgen leiden. Die Proteste im Irak wurden zuletzt durch die Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff im Irak überschattet. Daraufhin gab es Befürchtungen, der Irak könnte zum Schauplatz eines bewaffneten Konflikts zwischen Washington und Teheran werden.