Autobombenanschlag auf Türken in Somalia - 15 Verletzte

Bei einem Bombenanschlag auf eine Gruppe türkischer Ingenieure und Polizisten in Somalia sind mindestens 15 Menschen verletzt worden. Zu dem Attentat in Afgoye in der Nähe der Hauptstadt Mogadischu bekannte sich am Samstag die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz.

Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug sei mit hoher Geschwindigkeit auf einen Platz gefahren, auf dem sich die türkischen Ingenieure und somalischen Polizisten aufgehalten hätten, berichtete die Polizei an Ort und Stelle. Drei Türken und ihr Übersetzer sowie zwei somalische Polizisten seien verletzt worden.

Die türkische Regierung teilte später mit, es seien sechs Türken und neun Somalier zum Teil schwer verletzt worden. Sie seien ins Krankenhaus nach Mogadischu gebracht worden. Das türkische Verteidigungsministerium verurteilte das Bombenattentat auf Zivilisten.

Ein Sprecher von Al-Shabaab erklärte, seine Organisation sei für den Anschlag verantwortlich. Er sprach von Verletzten und Toten. Allerdings weichen die Angaben der Extremisten über ihre Opfer häufig von denen der Behörden ab. Oft gibt es auch kein Bekenntnis der Al-Shabaab zu Anschlägen, für die die Behörden die Extremisten verantwortlich machen.

Anrainer berichteten, die Al-Shabaab-Miliz habe bereits am Freitagabend versucht, einen Anschlag in der Stadt zu verüben, sei aber daran gehindert worden.

Afgoye liegt rund 30 Kilometer nordwestlich von Mogadischu. Die Türkei leistet Somalia seit der Hungersnot 2011 Hilfe unter anderem beim Straßenbau. Die Regierung in Ankara will zugleich - in Konkurrenz zu Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten - ihren Einfluss am Horn von Afrika ausweiten.

Somalia leidet seit Jahrzehnten unter Unruhen und Unsicherheit. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die Al-Shabaab bekämpft die von den Vereinten Nationen und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten. Die mit der Extremistenorganisation Al-Kaida verbündete Miliz hat nicht nur in Somalia, sondern auch in Kenia und Uganda mehrfach Attentate verübt.

Erst Ende Dezember wurden bei einem Attentat an einer Kontrollstelle in Mogadischu rund 90 Menschen getötet, unter den Opfern waren auch türkische Bauingenieure. Beim bisher schwersten Anschlag der Al-Shabaab wurden im Oktober 2017 in Mogadischu fast 600 Menschen getötet. Damals war ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in der Nähe eines Tanklastwagen explodiert.

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