Konzertkritik

Mit „Moon Woman" und „Kosmodrom" von der Talstation in den Kosmos

Die Videoinstallationen der bayerischen Band „Kosmodrom“ erinnern an Shows von „Pink Floyd“.
© Gasser

Innsbruck – Gleich zwei Bands, die namentlich im All angesiedelt sind, bespielten am Samstag die Junge Talstation der alten Hungerburgbahn. Moon Woman und Kosmodrom füllten einen stimmigen Abend mit zeitgenössischer psychedelischer Rockmusik. Den Auftakt machten Moon Woman. Das Innsbrucker Trio spielt erst seit wenigen Monaten zusammen. So jung ist diese Gruppe, dass sie noch nicht einmal eine Netz-Präsenz hat. Spätestens nach dem zweiten Lied ist klar: Diese drei heizen ein. Neben schweren Riffs haben sie auch einen lockeren Witz: „Hallo, wir sind Moon Woman. Wir haben jetzt zwei Songs gespielt, und jetzt spielen wir noch ein paar.“ Wie das halt so läuft bei Konzerten. Die Songs haben mal groovige, tiefe Passagen, die in harte Rockphasen umschlagen. Außergewöhnlich für eine Stoner-Rock-Band gestaltet Moon Woman ihre Songs durchaus einfalls- und abwechslungsreich.

Stoner Rock ist aus dem US-amerikanischen Desert Rock entstanden. „Stoner“, vom englischen „Kiffer“ abgeleitet, neigt zu sich schleifenartig wiederholenden Melodien und scheinbar endlosen Nummern. Die Musik von Moon Woman kann aber auch nüchtern genossen werden.

Ebenso die bayerischen Kosmodrom, die mit „Sonnenfracht“ und „Gravitationsnarkose“ bereits zwei Alben veröffentlicht haben. Kosmodrom macht ebenso sehr gitarrenlastigen, wenn auch melodiöseren Sound, der völlig ohne Gesang auskommt. Der Entwicklung ihrer experimentellen Songs geben die Musiker viel Zeit. Aber auch sie können laut sein und zum Headbangen animieren. Dieser Einladung sind viele Gäste nachgekommen, überhaupt war das Konzert beinahe ausverkauft. Ein Andrang, der Bands und Veranstalter positiv überraschte. Die Junge Talstation hat sich im letzten Jahr von einem Jugendkulturzentrum zu einem wichtigen Club und Konzerthaus entwickelt. Man darf gespannt sein, wohin die Reise nächstes Mal geht. (lg)

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