Neujahrsempfang mit Stabübergabe bei der Wirtschaftskammer Landeck
Der neue Chef der Wirtschaftskammer Landeck, Michael Gitterle, kündigte „visionäre“ Standortentwicklung am Schentenhaus an. Der scheidende Obmann Toni Prantauer wurde mit allen Ehren verabschiedet.
Von Helmut Wenzel
Landeck – Der Chefsessel im Haus der Wirtschaftskammer Landeck ist seit Montagabend neu besetzt: Michael Gitterle (41), Geschäftsführer eines 30-Mitarbeiter-Betriebes in Fließ/Urgen, durfte den Schlüssel im Rahmen des Neujahrsempfangs im Stadtsaal von seinem Vorgänger Toni Prantauer übernehmen. Tirols Kammerpräsident Christoph Walser sowie LH Günther Platter und mehr als 300 Gäste waren Zeugen der Hofübergabe am Schenten. Im Bezirk zählt die Interessenvertretung der Unternehmer rund 3000 Mitglieder.
„Wir Unternehmer halten zusammen“, hob Gitterle am Beginn seiner Antrittsrede hervor. „Das gilt besonders bei uns im Oberland, wo die Berge hoch und die Täler tief sind.“ Der neuen Aufgabe als Bezirkskammerobmann trete er mit Ehrfurcht entgegen. Er sei stolz, das Sprachrohr der Wirtschaft sein zu dürfen. „Ich habe auch das Glück, ein bestens bestelltes Haus mit tollen Mitarbeitern übernehmen zu können.“ Dem scheidenden Obmann Prantauer streute er Rosen, dessen Gattin Maria dankte er mit einem Blumenstrauß. Abschließend erinnerte Gitterle an die Kammerwahl im März: „Bitte hingehen. Wir brauchen eine hohe Wahlbeteiligung.“
Im Pressegespräch vor dem Neujahrsempfang ging der Neo-Chef auf das Kammerhaus am Schenten ein. Nachdem Imst ein völlig neues Kammergebäude bekommen soll (die TT berichtete), will er einen „Gebäudeentwicklungsprozess“ einleiten: „In Landeck brauchen wir neue Visionen für unser Haus. Dazu sehe ich einen Zeitrahmen von zwei bis drei Jahren.“ Das 1984 eröffnete Haus entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Dass die Wifi-Bezirksstelle Landeck mit jener in Imst zusammengelegt und zum „Wifi-Campus Oberland“ mit Standort im neuen Imster Kammerhaus adaptiert werden soll, begründete Präsident Walser mit „Kosteneffekten“.
Im Vorfeld der Baustelle „Schlossgalerie“, die heuer im April eingerichtet werden soll, appellierte Gitterle, die Bezirksstadt Landeck müsse bestmöglich erreichbar bleiben. Die Malserstraße und Nebenstraßen müssten attraktiviert werden. Man solle sich das Beispiel eines funktionierenden Stadtzentrums in Lienz anschauen.
Er habe sich bereits ausgerechnet, was ihn die Galeriebaustelle Landeck Süd mit den geplanten Straßensperren kosten wird, bemerkte Unternehmer Rupert Weiß am Rande des Neujahrsempfangs. Der Chef eines Glaserei-Handwerksbetriebes mit Standort in der Fließer Au müsse Mehrkosten von 39.000 Euro schlucken: „Ich habe Kunden im Stanzertal und Paznaun. Der Umweg durch den Landecker Tunnel kostet uns pro Fahrt zusätzlich 22 Minuten.“
„Ich möchte dir sehr herzlich danken, lieber Toni“, sagte LH Platter zum scheidenden Obmann, „wir sind ja zwei alte Haudegen und kennen uns schon lange.“ Er sei der Meinung, dass in der Ära Prantauer „vieles zustande gebracht worden ist“, so der Landeshauptmann und erinnerte u. a. an den Perjentunnel II, Schlossgalerie, Piz Val Gronda sowie an das Landecker Bachelor-Studium.