Römisch-katholische Kirche

Papst-Vertrauter bleibt, Scheuer als Nachfolger hoch im Kurs

Der Papst hat das Rücktrittsgesuch von Kardinal Schönborn (r.) noch nicht angenommen, Manfred Scheuer (l.) gilt als Nachfolgekandidat.
© APA/BARBARA GINDL

Papst Franziskus belässt Kardinal Christoph Schönborn auf unbestimmte Zeit im Amt – wohl bis ein geeigneter Nachfolger gefunden wird.

Wien, Innsbruck –Kardinal Christoph Schönborn wird bei der Frühjahrstagung des heimischen Episkopats im Bildungshaus St. Michael in Pfons vom 16. bis zum 19. März weiter als Erzbischof von Wien dabei sein. „Papst Franziskus hat entschieden, dass ich bis auf Weiteres meinen Dienst weiterführe. Ich danke dem Heiligen Vater für sein Vertrauen und bitte Sie auch weiter um Ihr Gebet“, sagte Schönborn, der heute seinen 75. Geburtstag feiert. Franziskus belässt ihn auf unbestimmte Zeit im Amt. Allerdings trägt sich der Kardinal mit dem Gedanken, den Vorsitz in der Bischofskonferenz bei der Frühjahrstagung abzugeben.

Die Entscheidung des Papstes kommt für den Innsbrucker Theologieprofessor Roman Siebenrock nicht überraschend. „Schönborn wird vom Papst sehr geschätzt. Er ist auf weltkirchlicher Ebene eine maßgebliche Stütze und für ihn persönlich ein wichtiger Vertrauter.“ Franziskus wolle auf den Wiener Erzbischof derzeit nicht verzichten. Für Siebenrock erfüllt Schönborn darüber hinaus als Schüler des emeritierten Papstes Benedikt eine wichtige Vermittlerrolle.

„In der Praxis bedeutet diese als besonders ehrenvoll geltende Regelung, dass in Ruhe das Verfahren zur Findung eines geeigneten Nachfolgers durchgeführt wird“, spannte die Erzdiözese Wien in ihrer Aussendung gleich einen Bogen zur Suche eines Nachfolgers. „So einfach lässt sich kein Wiener Erzbischof aus dem Hut zaubern“, ist auch Theologe Siebenrock überzeugt.

Dass Schönborns Stellvertreter in der Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, zum neuen Vorsitzenden in dem Gremium gewählt wird, gilt als wahrscheinlich. Andererseits gibt es nicht wenige Stimmen, die den Linzer Bischof und ehemals langjährigen Oberhirten von Innsbruck, Manfred Scheuer, favorisieren. Überhaupt steht der exzellente Theologe und erfahrene Kirchenmann wie sein Vorarlberger Kollege Benno Elbs hoch im Kurs für die Schönborn-Nachfolge.

Da Papst Franziskus für Überraschungen gut ist, fiel zuletzt auch der Name von Caritas-Präsident Michael Landau. Und Innsbrucks Diözesanbischof Hermann Glettler wird ebenfalls immer wieder genannt. (pn)

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