„Kids Save Lives“: Wiederbelebung macht in Innsbruck Schule
Dass die richtigen Handgriffe im Notfall Leben retten können, erfahren dieser Tage Innsbrucker Schüler.
Innsbruck – In Skandinavien seit 15 Jahren im Lehrplan verankert, in Italien, Portugal, Belgien, Dänemark und Frankreich in Schulen im Rahmen des Unterrichts gesetzlich verpflichtend – die Rede ist von der Reanimation. Während bisher in Österreich auf dem Gebiet noch Aufholbedarf besteht, startete gestern in Tirol mit der weltweit etablierten Initiative „Kids Save Lives“ eine Wiederbelebungs-Offensive. Zusammen mit dem Österreichischen Jugendrotkreuz, dem Austrian Resuscitation Council, den Innsbrucker Rettungsdienstorganisationen und der Interessengemeinschaft Notfallmedizin Innsbruck geht die Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin an die Schulen, um einfache Wiederbelebungsmaßnahmen zu unterrichten.
Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen das Thema näherzubringen und letztlich die Reanimationsschulungen im Ausmaß von zwei Stunden pro Schuljahr ab der 3. Schulstufe bis zum Ende der Schulpflicht im Unterricht zu verankern. So könnten pro Jahr über 1000 Menschenleben in Österreich zusätzlich gerettet werden, rechnen die Initiatoren vor.
Eine sofort begonnene Wiederbelebung erhöht die Chance für das Überleben des Patienten um das Dreifache. Am plötzlichen Herztod, der dritthäufigsten Todesursache, sterben jährlich in Österreich etwa 12.000 Menschen. Gelingt es den Ersthelfern, das Gehirn per Herzdruckmassage bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit Sauerstoff zu versorgen, verdoppelt bis vervierfacht sich die Überlebensrate des Patienten. Kinder, so der Hintergrund der Initiative, lernen schnell und leicht und sind dann auch später als Erwachsene eher bereit, das Erlernte auch im Notfall in der Praxis anzuwenden. (np)