Innsbruck

Jeunesse-Liederabend: Unter dem Kusse der Winde

Empfehlen sich nachdrücklich für das Liedfach: Sophie Rennert und Sascha El Mouissi beim Jeunesse-Konzert im Konservatorium.
© Jeunesse Ibk

Mezzosopranistin Sophie Rennert und Sascha El Mouissi mit einem Jeunesse-Liederabend im Saal des Tiroler Landeskonservatoriums.

Von Ursula Strohal

Innsbruck – Es sind starke, dunkle Emotionen, die Sophie Rennert in ihrem Liederabend mit Lichtflecken durchsetzt. „Ich wandle fremd von Land zu Land“, steht als Motto über den ausgewählten Gesängen von Franz Schubert, Joseph Haydn und Gabriel Fauré. Mit ihrem samtenen, zutiefst lyrischen Mezzosopran wandelt sie (während Schubert nach Seidls Worten „wandert“) durch Stationen des Lebens, und das Ziel nach all der langen Mühe und vielleicht kurzen Glückseligkeit bleibt dasselbe, wie in Mayrhofer/Schuberts „Nachtstück“: „Der Tod hat sich zu ihm geneigt“.

Sophie Rennert, heuer 30, schenkt der Melancholie mit erstaunlicher Gestaltungsvielfalt ihre reichen Farben, die Eleganz der Phrasierung und Natürlichkeit der Gestaltungskraft. Sie ist stilistisch vielseitig und sicher, eine Naturbegabung für das Lied mit offenkundigem Respekt und großer Liebe für das Schwerste in diesem Fach – Schubert. Ihre Stimme verströmt sich in Klang, selten opfert sie dafür die Wortdeutlichkeit. In den zwei Schubert-Blöcken wechselt sie, und schließt Schwierigkeiten nicht aus, Bekanntes („Der Wanderer an den Mond“, „Rastlose Liebe“, „Der Zwerg“) mit selten zu Hörendem („Der Flug der Zeit“, „Auflösung“).

Großartig gelingt Rennert Haydns Kantate „Ariadne auf Naxos“, da findet sie, mit der Vorklassik vertraut, das Maß zum opernnahen Drama, zeigt enormen Gestaltungs-Feinschliff und subtile Wortbehandlung. Das gilt auch für Faurés duftende Verlain-Vertonungen der „Cinq mélodies de Venise“ mit ihren Zwischentönen, wenn „Unter dem Kusse der Winde“ die Stimme klingt.

Pianist Sascha El Mouissi ist als Spezialist für Vokalbegleitung für solche fein erdachte Programme zu haben auf dem Weg zwischen Unterstützung und weiterführender Gestaltung.

Im Vorkonzert präsentierte die 20-jährige Valentina Erler mit Werken von Mozart, Bruckner und Schubert ihre musikalische und technische Reife am Klavier. Sie wird im Mai das Tiroler Landeskonservatorium im Linzer Brucknerhaus beim neuen Bechstein-Bruckner Klavierwettbewerb für Studierende vertreten.

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