Neujahrstreffen der „Allianz für Österreich“ hat begonnen
In den Wiener Sofiensälen hat am Donnerstagabend das Neujahrstreffen der „Allianz für Österreich“ (DAÖ) begonnen. Stargast des Abends ist der langjährige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der nach Ibiza und Spesenaffäre nun wieder in den politischen Ring steigt. Vorerst ist er nur als „Gastredner“ bei der im Vorjahr von drei abtrünnigen blauen Gemeinderäten gegründeten Partei angekündigt.
Dass Strache bei der heurigen Wien-Wahl als DAÖ-Kandidat ins Rennen geht, gilt jedoch als wahrscheinlich. Offen ist, ob er sein Antreten bei seiner heutigen Rede verkünden wird. Vor dem inzwischen aus der FPÖ ausgeschlossenen Ex-Vizekanzler werden voraussichtlich DAÖ-Parteichef Karl Baron sowie seine beiden Mitstreiter aus dem Gemeinderat, Klaus Handler und Dietrich Kops, das Wort ergreifen.
Laut DAÖ haben sich rund 700 Menschen für die Veranstaltung angemeldet. Tatsächlich war der Andrang im historischen Saal im dritten Wiener Gemeindebezirk massiv. So manche der Besucher outeten sich als ehemalige FPÖ-Sympathisanten, die den Umgang der Partei mit dem langjährigen Obmann kritisierten. Der Strache-Auftritt sorgte erwartungsgemäß auch für großes Medieninteresse.
Zum Auftakt wurden die Ehrengäste begrüßt - allen voran das DAÖ-Rathausteam und Strache. Deren Einzug in den Saal sorgte für Applaus, Jubel und Standing Ovations. Und er nahm auch beachtliche Zeit in Anspruch: Die Ex-Blauen mussten sich durch ein Spalier von Fotografen und Kamerateams den Weg bahnen. Musikalisch wurde die Szenerie mit dem Queen-Song „Don‘t Stop Me Now“ untermalt.
Die Tageszeitung „Österreich“ veröffentlichte Donnerstag kurz vor der Veranstaltung eine aktuelle Umfrage (1.002 Befragte von 17. bis 23. Jänner), die der DAÖ mit Strache an der Spitze den Einzug ins Parlament verheißt. Auf vier Prozent kämen die FPÖ-Abspalter demnach bei einem bundesweiten Antreten - während die Freiheitlichen nur mehr zwölf Prozent (bei der Nationalratswahl waren es 16,2) holen könnten. Fast zwei Drittel der Befragten (61 Prozent) glauben jedoch nicht, dass Strache das Polit-Comeback gelingen wird.