WK Schwaz: „Gründerboom im Bezirk hält an“
Genau 311 Neugründer haben im Vorjahr den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.
Von Eva-Maria Fankhauser
Schwaz – Insgesamt 311 Personen aus dem Bezirk Schwaz haben 2019 den Mut gefasst und den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Das sind im Vergleich zum Jahr 2018 um 19 Gründungen mehr. Der Anstieg von 6,5 Prozent bedeutet auf das Jahr gerechnet, dass pro Monat etwa 26 Neugründungen im Bezirk Schwaz registriert wurden. „Der Gründerboom hält an“, freut sich WK-Bezirksstellenleiter Stefan Bletzacher.
Das Durchschnittsalter eines Neugründers beträgt in Tirol etwa 38 Jahre. Bei der geschlechtsspezifischen Auswertung der Wirtschaftskammer zeigt sich, dass besonders die Frauen im Vorjahr Mut zum Risiko zeigten und mit 50,9 Prozent die Nase unter den Gründern vorne haben. „Für den Bezirk Schwaz liegen dazu keine genauen Auswertungen vor, sie dürften aber ähnlich gelagert sein“, berichtet Maximilian Schultz, Obmann der Jungen Wirtschaft Schwaz. Er freut sich, dass im Bezirk Schwaz so viele den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht haben, vor allem auch junge Menschen. „Jungunternehmer sind mutig und offen für ständige Veränderungen. Vor allem im Zeitalter der Digitalisierung ist das eine Grundvoraussetzung. Innovative Technologien, die ganz neue Möglichkeiten in Marketing, Vertrieb und Produktion eröffnen, sind eine Chance für die Unternehmer.“
Der Jüngste im Bezirk Schwaz war bei seinem ersten Gespräch in der Wirtschaftskammer erst 17 Jahre. Das Mindestalter liegt jedoch bei 18 Jahren, also hat der kreative Kopf noch ein paar Monate gewartet. „Und dann einen Online-Shop für Autozubehör gestartet“, weiß Bletzacher. Der junge Schwazer betreibe das Online-Geschäft neben der Schule. So ganz nebenher hat auch der Älteste unter den Gründern im Vorjahr mit Anfang 60 seine Selbstständigkeit angemeldet. „Er ist schon in der Pension, macht aber geringfügig ganz tolle Deko-Holzstücke mit einem Laser“, verrät Bletzacher.
Vor allem im Bereich Online-Handel haben sich laut Dominik Vogler von der WK Schwaz viele selbstständig gemacht. Die Digitalisierung sei weiterhin im Vormarsch. „Aber auch die Klassiker waren im Vorjahr stark vertreten, wie Tischler, Mechatroniker oder Unternehmensberater“, sagt Vogler. Bei den Gründerinnen sei zudem aufgefallen, dass sich viele Frauen gerade in ihrer Karenzzeit dazu entscheiden, sich selbstständig zu machen.