Innsbruck-Land

Fließende Zusammenarbeit zwischen Zirl, Inzing und Kematen geplant

Um sich bei Engpässen oder Notfällen wechselseitig aushelfen zu können, streben Zirl, Inzing und Kematen einen Notwasserverbund an.
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Zirl, Inzing und Kematen wollen einen gemeinsamen Notwasserverbund aufbauen.

Von Michael Domanig

Zirl, Inzing, Kematen – Inzing und Kematen haben bereits entsprechende Beschlüsse gefasst, am Donnerstagabend zog nun auch der Zirler Gemeinderat nach: Er stimmte mit 12:5-Mehrheit dafür, dass sich die Marktgemeinde an Planungsleistungen für den Aufbau eines gemeindeüberschreitenden Notwasserverbundes Zirl – Inzing – Kematen finanziell beteiligt.

Es gehe um ein „Signal in Sachen interkommunaler Kooperation“, meint BM Thomas Öfner. Eine Ingenieur­gemeinschaft wurde bereits mit der Projektplanung beauftragt. Sie soll die technischen Erfordernisse in ein konkretes Projekt gießen und die Kosten ermitteln. Dann könne man mit dem Land auch über Fördermöglichkeiten reden. Die Kosten für die Planung (35.000 Euro) werden gedrittelt.

Die prinzipielle Wassersituation in Zirl (Stichwort: Meilbrunnenquellen) sei gut, so Öfner, Probleme gebe es noch in Eigenhofen: Der Weiler soll im Frühjahr nun möglichst rasch ans Ortsnetz angeschlossen werden, die Kosten liegen bei 230.000 Euro netto. Dann fehle noch die – kostspielige – Sanierung des Hochbehälters, die laut Öfner „sicher nicht mehr heuer“ erfolgt. „Sobald das erledigt ist, sind wir noch besser aufgestellt.“

„Zirl, Inzing und Kematen werden künftig generell vertieft zusammenarbeiten, wir haben viele ähnlich gelagerte Problemstellungen und Entwicklungsszenarien“, betont BM Rudolf Häusler aus Kematen. Man setze auf Miteinander und Vertrauen statt Wettbewerb, Wasser sei hierfür ein perfektes Symbol. Alle drei Gemeinden hätten eine gute Wasserversorgung (in Kematen sei man etwa dabei, zwei Brunnen mit je hundert Sekundenlitern abzuteufen): „Wenn irgendwo ein Problem auftritt, sind wir so stark, das gemeinsam zu lösen.“ Man wolle hier „ohne Kosten­ersätze“ zusammenhelfen.

Auch BM Sepp Walch aus Inzing findet eine solche wechselseitige Absicherung sinnvoll. Inzing habe zwar sein gesamtes Trinkwasserversorgungssystem erneuert, aber Ereignisse wie etwa eine große Mure könne man nie völlig ausschließen. Vor einigen Jahren habe man nach einem technischen Gebrechen schon einmal zwei Hydranten im Gewerbegebiet Inzing/Zirl zusammengeschlossen. Es brauche aber natürlich ein­e professionelle Planung „mit gescheiten Übergabestationen“. Jetzt erhalte man ein­e klare Planungsgrundlage samt Kosten, „um dann zu entscheiden, wie es weitergeht“. Dass ein Verbund trotz unterschiedlicher Wasser­härten grundsätzlich möglich ist, wurde bereits geklärt.

Miteinbezogen wird auch die Nachbargemeinde Unterperfuss. „Wir haben mit Kematen bereits jetzt eine Notwasserversorgung vereinbart“, so BM Georg Hörtnagl, „sie könnten uns aushelfen, wenn unsere Quellen ausfallen.“

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