Kitzbühel 2020

Sido legt nach Hitler-Eklat auf der Weißwurstparty nach

Der deutsche Rapper Sido sorgte mit seinen Aussagen für den Skandal am Hahnenkamm-Rennwochenende in Kitzbühel.
© APA/KLAUS TECHT

Stanglwirt-Juniorchefin Maria Hauser ist schockiert von der Aussage des deutschen Rappers. Sido selbst wettert gegen die Bild-Zeitung.

Kitzbühel – Der Skandal um den deutschen Rap-Star Sido nahm gestern zu. Bei der Weißwurstparty im Stanglwirt in Going hatte der 39-Jährige am Freitagabend die 2500 Gäste immer wieder provoziert und dafür ordentlich Buhrufe kassiert. Den Tiefpunkt hatte sein Auftritt erreicht, als der 39-Jährige auf die Ablehnung mit dem skandalösen Spruch reagierte: „Wir brauchen jetzt hier ein bisschen deutsche Gründlichkeit, die uns ein Österreicher beigebracht hat.“ Hitler (1889–1945) wurde bekanntlich in Braunau am Inn in Oberösterreich geboren.

In einer Instagram-Story schrieb Sido in Richtung Bild-Zeitung, die von seinem Auftritt berichtet hatte: „Liebe Bild, dass ich bei Auftritten in Österreich ab und an Bezüge zum Dritten Reich herstelle, ist mittlerweile gute Tradition. Ihr könnt also wieder in Ruhe gegen Minderheiten hetzen und die Gesellschaft spalten!!! Gute Nacht!!!“

„Gute Tradition?“ Damit meint Sido wohl den Vorfall in der Sendung ORF Medienhahn von 2011. Damals sagte er: „Ihr Österreicher habt uns da mal einen rübergeschickt, der uns Ordnung beigebracht hat.“ Daraufhin brach ein Shitstorm los. Doch anstatt sich zu entschuldigen, twitterte Sido: „Die Österreicher diskutieren gerade darüber, ob ich ein Nazi bin!!!?!!!“

Andreas Gabalier als „Schwabbel“

Sido, der bei Castingshows im TV als Juror im Einsatz ist, brachte das Publikum auch mit anderen Äußerungen gegen sich auf. So bezeichnete er Schlager-Star Andreas Gabalier als „Schwabbel“. Dass Sido (bürgerlicher Name: Paul Hartmut Würdig) gerne provoziert, ist bekannt und scheint Teil seines Geschäfts zu sein.

Sidos Frau Charlotte Würdig (41) sagte gegenüber Bild: „Ich kann das nicht mehr hören! Wer soll ein Nazi sein!? Paul? Unfassbar. Ich war da. Und viele andere auch. Und wer Ironie nicht versteht, versteht sie halt nicht. Ich habe nicht einen getroffen, der das anders verstanden hat.“

Beim Stanglwirt distanzierte man sich von sämtlichen getätigten Aussagen. „Wir wollten unsere Gäste mit Sido und seinen beliebten Chart-Hits eigentlich positiv überraschen und unser Haus auch für neue Musik-Genres öffnen. Auch wenn die Aussagen von Sido vielleicht ironisch gemeint waren, sind sie schockierend und enttäuschen unser entgegengebrachtes Vertrauen sehr“, so Stanglwirt-Juniorchefin Maria Hauser. (TT, dpa)

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