Gerichtssplitter

22 Urteile im Jugendprozess, weitere 12 Angeklagte im März

Symbolfoto.
© Thomas Böhm

Tirols bislang umfangreichster Jugendgerichtsprozess wurde nun am Landesgericht abgeschlossen. Seit Anfang Februar füllten 22 Jugendliche mitsamt deren Verteidigern den Schwurgerichtssaal bis zum letzten Platz. Minutiös wurde über Prozesstage von einem Jugendgericht unter Richter Gerhard Melichar das Treiben der „Wölfe“ aufgearbeitet – einer Jugendbande, die sich vornehmlich auf Einbrüche im Raum Innsbruck spezialisiert hatte. Trotz des Umfangs und fast schon unzähliger Delikte sorgte die großteils geständige Verantwortung der jungen Delinquenten jedoch für einen reibungslosen Ablauf des Prozesses – hier haben wohl auch schon im Vorfeld die SPK-Ermittler der Sondereinsatzgruppe für Jugendkriminalität ganze Arbeit geleistet. So konnten schon letzten Montag über 13 der Angeklagten Urteile gesprochen werden. Diese endeten mit bedingten Haftstrafen bis zu neun Monaten plus unbedingten Geldstrafen bis zu 1440 Euro. Nun endete der Prozess mit weiteren neun Verurteilungen. Diesmal lautete das höchste Strafausmaß auf 18 bedingte Monate Haft plus 1440 Euro Geldstrafe für Raub und andere Delikte. Richter Gerhard Melichar bezeichnete die umsichtigen Strafen „als letzte Chance“. Von nun an liege es in den Händen der Jugendlichen, „ob sie die Chance nützen und doch noch etwas aus ihrem Leben machen“, so Melichar. Was jedenfalls allen bleibt, ist der Schadenersatz, der erst nach 30 Jahren verjährt. Schon Mitte März kommt es zu einem weiteren solchen Prozess gegen 12 Jugendliche. Drei der Angeklagten haben schon am Erstprozess teilgenommen.

Bestellbetrug kann richtig teuer kommen. So orderte ein schon Vorbestrafter Handyzubehör für 56 Euro – ohne freilich bezahlen zu können. Machte 960 Euro Geldstrafe dazu. (fell)