Im Linkswalzer nach Wien: Tiroler Debütanten beim Opernball
Spannend, aber nervenzehrend: Vier Tiroler erzählen über ihr Debütanten-Dasein beim Opernball, der heute Abend in Wien stattfindet.
Innsbruck, Wien – Links. Zwei. Drei. Rechts. Zwei. Drei. Ein paar Umdrehungen lang schweben Elisabeth Neuner und Christoph Mederle über das Parkett. Dann geht Julia Polai dazwischen. Ihr geschulter Blick erkennt sofort: „Die Schultern müssen locker bleiben.“ Sie unterrichtet in der Tanzschule Polai, wo sich Neuner und Mederle den letzten Schliff für ihren großen Auftritt holen. Jeder Schritt des Linkswalzers muss perfekt sitzen. Heute Abend eröffnen die beiden, mit Dutzenden anderen Paaren, den Opernball in Wien.
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Das Debütanten-Dasein beschreiben beide als spannend, aber nervenzehrend. Sie ist 20, er 29 Jahre alt, beide stammen aus dem Telfer Raum. „Aufgeregt“ seien beide. „Wobei die Freude dann doch größer ist als die Nervosität“, meint Neuner. Beworben haben sie sich bereits im September, im Oktober die Zusage bekommen, seit Jänner laufen die intensiven Vorbereitungen – vom Kauf des Kleides bis zur Wahl des richtigen Friseurs. „Um 17 Uhr müssen wir am Donnerstag vor Ort sein, um 22 Uhr geht es dann los.“ Alle Blicke sind auf sie gerichtet, wenn sie in den Ballsaal einmarschieren. Wenn alles klappt, kein Fehler passiert, sich zeigt, „dass der Walzer wirklich ins Blut übergegangen ist“, wird die 20-Jährige „sehr erleichtert“ sein. Für Mederle sei es hingegen einfach nur schön „gemeinsam mit der Partnerin zu tanzen. Wenn du die Möglichkeit hast mitzumachen, dann ist das etwas Einmaliges.“
Anna Rieder aus Seefeld und Stefan Höllwarth aus Kematen haben sich bereits vor einer Woche auf den Weg nach Wien gemacht. „Es war immer der Traum meines Papas, mich auf dem Opernball tanzen zu sehen“, verrät Rieder, die ihm und sich selbst heute diesen Traum erfüllen kann. Seit rund einem Jahr ist Höllwarth ihr Tanzpartner. Beide haben so gut wie alle Kurse der Tanzschule Polai belegt und beherrschen den Wiener Walzer ebenso wie den Tango oder Cha Cha Cha. Bei einem Tanzturnier belegten sie den 4. Platz. „All das hat sicher bei der Bewerbung geholfen. Und natürlich ganz viel Glück“, gesteht die 21-Jährige.
Während sie seit Jahren jede Ausgabe des Opernballs live im TV mitverfolgt, ist die Aufregung für den 20 Jahre alten Höllwarth Neuland. „Ich interessiere mich erst seit vorigem Jahr dafür. So richtig aber eigentlich erst, seit wir uns beworben haben.“ Bei den Debütanten ist die Neugierde groß: Wird bei der Polonaise alles gutgehen? Welche Promis werden auf dem Ball sein? Wie sehen die Kleider der anderen aus? Nicht umsonst auch deshalb, weil heuer zahlreiche Freunde und Bekannte vor dem Fernseher sitzen, um die beiden zu sehen, wenn es dann heißt: „Alles Walzer!“ (bfk, em)
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