Warten ohne Happy End für Schwarz und Co. in Japan
Der Japan-Trip des alpinen Ski-Weltcups der Herren hat sich auf bloß ein Rennen beschränkt. Nachdem frühlingshafte Bedingungen und starker Wind am Samstag im Riesentorlauf von Yuzawa Naeba keine fairen Verhältnisse gewährleistet hatten, konnte am Sonntag der Slalom überhaupt nicht durchgeführt werden. Nach zweieinhalbstündigem Zuwarten entschloss sich die Jury um 12.30 Uhr Ortszeit zur Absage.
Das Wetter hatte über Nacht umgeschlagen. Hatten es beim Riesentorlauf Temperaturen im zweistelligen Bereich gegeben, kühlte es tags darauf um rund zehn Grad bei dichtem Schneefall ab. Das größere Problem war aber böiger, drehender Wind. Für 10.00 Uhr Ortszeit bzw. 2.00 Uhr MEZ ursprünglich angesetzt, glaubte man knapp zwei Stunden später, das Rennen starten zu können, letztlich musste aber noch einmal verschoben und schließlich abgesagt werden.
Im Slalom-Weltcup stehen damit regulär nur noch zwei Rennen auf dem Programm, Mitte März in Kranjska Gora und eine Woche darauf beim Saison-Finale in Cortina d‘Ampezzo. Die einzige theoretische Möglichkeit, das Japan-Rennen nachzutragen, bestünde eventuell am Kranjska-Gora-Wochenende. In der Disziplinwertung führt der Norweger Henrik Kristoffersen zwei Punkte vor dem Franzosen Clement Noel sowie 57 Zähler vor dem Deutschen Daniel Yule.
Kristoffersen verpasste durch die Renn-Absage auch vorerst die Chance, im Gesamt-Weltcup seinen Landsmann Aleksander Aamodt Kilde in der Führungsposition abzulösen. Dazu hätte der 25-Jährige Slalom-Erster oder -Zweiter werden müssen. Kilde wäre nicht am Start gewesen. Der Herren-Weltcup wird von Freitag bis Sonntag in Hinterstoder in Oberösterreich mit einer aus Super-G und Slalom bestehenden Kombination, einem Super-G und einem Riesentorlauf fortgesetzt.
ÖSV-Ass Marco Schwarz sprach nach der Absage von einer richtigen Entscheidung. „Teilweise war es sehr, sehr gut, aber für ein faires Rennen wäre es sicher nicht gut gewesen“, sagte der Kärntner. Der mit Rückenproblemen angereiste Michael Matt wäre „fürs Rennfahren bereit gewesen“. Bis zu den nächsten Slalom-Bewerben will er wieder komplett fit sein.
„Natürlich sehr schade, dass wir da jetzt keinen Slalom fahren konnten“, meinte Schwarz. Mit Verschiebungen müsse man immer rechnen, und er habe damit gut umgehen können. „Ich habe mich dreimal vorbereitet, aufgewärmt für den Start. Ich wäre bereit gewesen. Dazwischen habe ich ein bisschen Uno gespielt, dass die Zeit vergeht.“ Aufgrund des böigen und ständig wechselnden Windes sei die Entscheidung, das Rennen abzusagen, aber „sicher richtig“ gewesen.
Bei Matt war ein Antreten aufgrund eines Muskelfaserrisses an einer Bandscheibe nicht fix gewesen. Am Sonntag wäre er aber gestartet. „Es ist auch gut zu wissen, wenn man mit solchen Problemen anreist, dass man es trotzdem auf den Renntag hinbekommt. Das ist das Positive, was ich von da mitnehme. Aber es ist natürlich schade, wenn man kein Rennen fährt“, betonte der Tiroler, der jedoch Schwarz zustimmte. Der Wind „wechselt halt so schnell, und es sollte schon halbwegs fair sein“.
Die vergangenen Tage seien „sehr schwierig“ gewesen, „weil es einfach ein neuer Schmerz war, ein anderer Schmerz, den ich so nicht gekannt habe“. Wegen der heiklen Stelle am Rücken „will man natürlich nichts riskieren, weil das ganz blöd ausgehen kann“.
Im Slalom-Weltcup stehen nur noch zwei Rennen auf dem Programm: Mitte März in Kranjska Gora und eine Woche darauf beim Saison-Finale in Cortina d‘Ampezzo. Bis dahin „habe ich ein bissel mehr Zeit, dass ich mich wieder gescheit herrichte“, meinte Matt vor der Rückreise. Ob der Slalom nachgetragen wird - wenn, dann am ehesten in Kranjska Gora -, ist höchst fraglich.