Bergbahn Brixen plant neuen Speichersee um 9,5 Millionen Euro
Nach der Zinsbergbahn im Vorjahr will die Bergbahn Brixen heuer nachlegen. Geplant ist ein zusätzlicher Speichersee im Bereich Brantlalm, den auch Scheffau mitnutzt.
Von Harald Angerer
Brixen i. Th. – Auch wenn der Winter noch lange nicht vorbei ist, die Bergbahn Brixen hat ihren Fokus bereits auf neue Projekte gelegt. Nach der neuen Zinsbergbahn, sie wurde im vergangenen Jahr um 25 Millionen Euro errichtet, folgt nun ein zusätzlicher Speicherteich. „Der heurige Winter hat uns wieder einiges gezeigt. Wir müssen mit der Beschneiung einfach schlagkräftiger werden“, schildert Bergbahn-Brixen-Vorstand Rudi Köck auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung. Es gehe nicht darum, mehr zu produzieren, aber deutlich schneller Schnee erzeugen zu können.
Aus diesem Grund will man die gespeicherte Wassermenge am Berg erhöhen. Geplant ist, noch heuer im Sommer im Bereich der Brantlalm einen See mit 160.000 m3 zu errichten. Diesen soll aber nicht nur die Bergbahn Brixen nutzen können. Es ist auch eine Verbindung zum bestehenden Scheffauer Speicherteich vorgesehen. Damit kann auch die Bergbahn Scheffau auf das Wasser zugreifen. Die Kollegen sollen etwa die Hälfte des Speichervolumens nutzen können. Insgesamt sollen weitere 9,5 Millionen Euro investiert werden.
Der Standort für den See wurde nicht ohne Grund ausgewählt. „Es hätte auch noch Alternativ-Standorte gegeben. Aber wir wollen auch das Angebot im Sommer erweitern und der neue Brantlalmsee soll auch die Gäste ansprechen“, schildert Köck. Die neu errichtete Zinsbergbahn wird ab heuer auch erstmals im Sommer in Betrieb gehen. Dadurch erwartet sich Köck mehr Gäste und mehr Bewegung in dem Bereich. „Durch die neue Bahn schaffen wir eine Verbindung mit den Sommer-Attraktionen in Scheffau und Ellmau. Wir hoffen, dass die Gäste hier hin und her wandern“, schildert Köck. Damit müssten die Gäste auch nicht mehr mit dem Auto zwischen den Orten pendeln, um zu einer Attraktion zu kommen.
Neben der Verbindung zum Scheffauer Speichersee sind auch noch weitere Rohrleitungen vorgesehen, um die Schlagkraft der Beschneiung zu verbessern. Eine Verbindung wird es auch zur Tanzernabfahrt geben. Das ist eine sehr beliebte Talabfahrt in Brixen, die aber bisher nur mit Naturschnee genutzt werden kann. In einem Winter wie heuer also nur ganz selten. Langfristig würde man deshalb auch über eine Beschneiung der Abfahrt nachdenken. „Hier gibt es aber noch keine Gespräche mit den Bauern oder konkrete Pläne. Aber im Zuge der Bauarbeiten im heurigen Sommer nutzen wir die Gelegenheit, um zumindest eine mögliche Verbindung herzustellen“, schildert der Bergbahn-Vorstand. Eine weitere beschneite Talabfahrt wäre nicht nur für Brixen wichtig, sondern auch für Westendorf. Hier läuft die Verbindung zur Skiwelt derzeit nur über eine Brixner Talabfahrt und die ist trotz Beschneiungsanlage nicht immer garantiert.
Die Tanzernabfahrt endet aber nicht wie die aktuelle Talabfahrt an der Talstation der Bergbahn, sondern am östlichen Ende des Ortes. Hier gibt es einen Skibusverkehr. „Hier hatten wir im vorigen Winter drei Busse im Einsatz, welche die Gäste wieder zur Talstation gebracht haben. Das funktioniert seit Jahren reibungslos“, betont Köck. Auch in anderen Skigebieten sei es durchaus üblich, dass die Talabfahrt bei der Talstation endet. „Manche Gebiete haben nicht einmal Talabfahrten“, betont Köck.
Wann genau mit den Bauarbeiten für den geplanten Brantlalmsee begonnen wird, kann Köck noch nicht sagen. Fix ist nur, dass Ende April die Bauverhandlung stattfinden wird. Der Bergbahn-Vorstand hofft auf einen reibungslosen Verlauf.