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Verschwörungstheorien: Da muss doch noch mehr dahinterstecken

Große Ereignisse erfordern große Erklärungen.
© AFP

Das Coronavirus als Biowaffe oder eigens im Labor geschaffen, damit Bill Gates von der Impfstoff-Produktion profitiert? Abstruse Gerüchte verbreiten sich schneller als der Erreger selbst und verunsichern viele Menschen zusätzlich. Von Klimawandelleugnern, „Elvis-lebt“-Anhängern, Reichsbürgern und anderen Verschwörungstheoretikern.

Von Michaela S. Paulmichl

Wer im Internet den Begriff Coronavirus eingibt, wird gleich nach sachlichen Informationen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES und des Sozialministeriums eine Seite finden, auf der die Weltgesundheitsorganisation WHO mit zahlreichen Mythen aufräumen muss: „Können Handtrockner das Virus töten oder hilft es, wenn man Alkohol und Chlor auf seinen Körper sprayt?", wird dort gefragt. Oder: „Kann das Essen von Knoblauch eine Infektion verhindern?" Zweifelhafte Ratschläge, vor allem aber Falschmeldungen und Verschwörungstheorien über die Entstehung der Erkrankung bereiten den Wissenschaftern große Sorgen. „Wir kämpfen nicht nur gegen eine Epidemie, sondern auch gegen eine ,Infodemie'", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Fake News über angeblich absichtlich hergestellte Infektionswolken, die Menschen massenweise infizieren sollen, würden sich schneller als das Virus verbreiten, und sie seien nicht weniger gefährlich.

Generelles Misstrauen

So wie falsche Angaben der Anti-Impflobby laut Medizinern für den weltweiten Anstieg der Masern- Infektionen mitverantwortlich seien, könnten manche dieser teils wüsten Gerüchte dazu beitragen, dass Menschen größere Risiken eingehen oder sich fälschlicherweise in Sicherheit wiegen, weil ihre um teures Geld erstandenen Masken und Anzüge eine Ansteckung gar nicht verhindern können. Auch die Angst vor einer Massenpanik ist sehr groß.

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