Militärübungen USA-Südkorea wegen Coronavirus ausgesetzt

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus setzen die USA und Südkorea geplante gemeinsame Militärübungen aus. Nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 in Südkorea steigt die Zahl der Infektionsfälle in dem Land unvermindert an. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Donnerstag 334 neue Fälle.

Das für das Frühjahr geplante gemeinsame Training von Kommandozentralen werde verschoben, teilten die Streitkräfte der Verbündeten Südkorea und USA am Donnerstag mit. Zuvor war in Südkorea die Alarmstufe wegen des Coronavirus auf den höchsten Grad heraufgesetzt worden. Das Land ist der größte Herd des Erregers außerhalb von China.

Die Zahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben, kletterte in Südkorea auf 1.595. Die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus liegt nach jüngsten Angaben des Bürgermeisters von Daegu bei 13. Die Mehrzahl der 334 neuen Fälle konzentriert sich weiter auf die südöstliche Millionen-Stadt und die umliegende Region.

Allein 307 Neu-Infizierungen wurden in Daegu erfasst, wo es die größte Anhäufung von Fällen unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu gibt. Mehr als die Hälfte aller Fälle im Land entfällt auf Mitglieder der Organisation. Die Behörden untersuchen, ob die Infektionen unter den Anhängern möglicherweise von einem sogenannten Superverbreiter ausgingen. Die Regierung verfolgt Pläne, die geschätzten mehr als 200.000 Mitglieder der Sekte im Land auf das Virus testen zu lassen.

In Südkorea sind rund 28.500 US-Soldaten stationiert, die das Land gegen das mit Atomwaffen ausgerüstete Nordkorea schützen sollen. Am Mittwoch war erstmals ein Fall der Ansteckung mit dem Coronavirus unter den US-Soldaten in Südkorea gemeldet worden. Der 23-jährige Soldat wurde in seiner Wohnung außerhalb der Basis Camp Carroll unter Quarantäne gestellt. Ob und wie viele Infizierte es im direkt an China grenzenden Nordkorea gibt, ist offenbar nicht bekannt. In der Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) scheint das stark abgeschottete Land bisher nicht auf.

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