Carinthischer Sommer geht „feuertrunken“ ins Beethoven-Jahr
Die Musik von Ludwig van Beethoven wird über weite Strecken das Programm des Carinthischen Sommers 2020 prägen. Wie die Verantwortlichen am Donnerstagabend bekannt gaben, wählte man für das Festival, das heuer von 10. Juli bis 29. August stattfindet, das Motto „feuertrunken“ aus der Ode „An die Freude“. Bei der Kirchenoper Jeanne d‘Arc soll es eine Symbiose von Oper und Film geben.
Schon beim Eröffnungskonzert am 10. Juli in Ossiach wird das Wiener Jeunesse Orchesters (WJO) Beethovens Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 zum Besten geben. Den Auftakt für die Festivalsaison bestreitet Percussionist Martin Grubinger mit „Sieidi“, dem Konzert für Soloschlagzeug und Orchester des finnischen Sinfonikers Kalevi Aho. Weitere Beethoven-Schwerpunkte sind die Auftritte des Pianisten Rudolf Buchbinder (6. August, Congress Center Villach), des Trio Emmanuel Tjeknavorian, Jeremias Fliedl und Maximilian Kromer (3. August, Stiftskirche Ossiach), des Pianisten Fazil Say (31. Juli, Ossiach) und des Selini Quartet (12. August, Domenig Steinhaus).
Mit Beethoven geht der Carinthische Sommer auch am 29. August ins Finale: Beim Schlusskonzert im Congress Center Villach stehen Beethovens 9. Sinfonie sowie „Meeresstille und glückliche Fahrt“ auf dem Programm. Erstmals in Kärnten wird dabei die Beethoven-Sinfonie auf historischen Instrumenten erklingen, gespielt von Prisma Wien unter der Leitung von Thomas Fheodoroff.
Eine „Symbiose von Stummfilm, Musik und Handlung“ versprechen die Verantwortlichen für die für heuer geplante Kirchenoper mit dem Titel „Jeanne d‘Arc“. Bei dem vom Deutschen Johannes Kalitzke komponierten Stück sollen die Genres Film und Oper miteinander verbunden werden, für die Oper wurde der Stummfilmklassiker „La passion de Jeanne d‘Arc“ aus dem Jahr 1928 erweitert. Die Uraufführung findet am 20. August im Congress Center Villach statt.
Neben jenem von Beethoven prägt ein zweites Jubiläum den Spielplan des Carinthischen Sommer: 100 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung widmet das Festival dem „Miteinander der Nachbarn Kärnten und Slowenien“ einen Schwerpunkt. Pianist, Sänger und Komponist Tonc Feinig spielt am 13. Juli im Congress Center Villach sein neues Programm „Shine“ mit der RTV Slovenia Big Band. Lieder aus Kärnten und Slowenien werden am 27. Juli im Domenig Steinhaus geboten, Akos Banlaky hat für seine Konzertreihe den Titel „Lebenszeichen“ gewählt. Die „Missa Clementiae“ des slowenischen Komponisten Tomaz Svete wird am 26. Juli in der Stiftskirche Ossiach uraufgeführt. Und am 2. August erklingt ebenfalls in der Stiftskirche Ossiach die „Missa Pater Noster“, des slowenischen Komponisten Jacobus Gallus.
Werke von Johann Sebastian Bach spielt Benjamin Schmid am 8. August in der Bergkirche Tiffen, schon am 4. August spielt Christoph Stradner an einem Abend das gesamte Solowerk für Violoncello - laut Veranstaltern der Höhepunkt des Bach-Schwerpunkts. Die Cellistin Emmanuelle Bertrand und der Pianist Pascal Amoyel geben am 14. August im Congress Center Villach Werke von Franz Liszt, Frederic Chopin und Johannes Brahms zum Besten.
Was ausgezeichnete Stimmen angeht, so hat die südafrikanische Sopranistin Masabane Cecilia Rangwanasha am 29. Juli ihren Auftritt. Und erstmals zu Gast beim Carinthischen Sommer ist der Tölzer Knabenchor, er ist am 15. Juli in der Stiftskirche Ossiach zu hören. Das Festival wagt heuer mit den Carinthischen Musiksalons wieder den Schritt an ungewöhnliche Orte, wie etwa Schloss Moosburg (Acies Quartett, 28. Juni), Schloss Ferlach (Barbara Lüneburg, 12. Juli), die Klosterruine Arnoldstein (Austria String Trio, 9. August) oder Schloss Wolfsberg (Vienna Reed Quintett, 16. August). Und abseits von der eigentlichen Spielzeit ist der Carinthische Sommer wieder in Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Slowenien unterwegs: Das Quartett Klakradl spielt in Zügen der ÖBB und auf öffentlichen Plätzen. Termine sind der 27. Juni, der 11. Juli und der 18. Juli.