Bürgerbeteiligung ergab in Reutte einen ganzen Wunschkatalog
Wo steht Reutte und was könnte verbessert werden? Diese Fragen stellte die Marktgemeinde Donnerstagabend den Bürgern in der Sporthalle.
Von Simone Tschol
Reutte – Die Außerferner Gemeinden Bach, Tannheim und Vils tragen bereits das Zertifikat „Familienfreundliche Gemeinde“. Nun will auch der Bezirkshauptort nachziehen. Die Auftaktveranstaltung für den kommunalpolitischen Entwicklungsprozess fand Donnerstagabend in der Sporthalle Reutte statt. Das so genannte Audit, eine Art Standortbestimmung samt der Möglichkeit für alle Bürger, ihre Ideen für ein „Reutte der Zukunft“ einzubringen, lockte zahlreiche Entscheidungsträger an. Die Beteiligung der Bevölkerung darf dabei als überschaubar bezeichnet werden.
Nichtsdestotrotz wurde Donnerstagabend zu den vier Schwerpunktthemen „Schwangerschaft, Geburt und Kleinkind“, „Schule, Ausbildung, Jugend“, „Wohnen, Mobilität, Arbeitsmarkt“ sowie „Senioren und Pflege“ eine Vielzahl an Ideen eingebracht.
Diese werden nun im März und April in eigens eingerichteten Arbeitsgruppen geprüft, ergänzt und strukturiert. Experten, Gemeinderäte und Bürger werden diese im Anschluss in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen einteilen. „Am Ende kommt dann ein Programm für die kommenden drei Jahre zusammen“, meinte GR Daniela Rief (ÖVP-Liste), gemeinsam mit Günter Salchner (Liste Luis) treibende Kraft des Prozesses.
Aber wo drückt denn der Schuh nun am meisten? „Ein Punkt, der immer wieder zur Sprache kommt, ist die Mobilität. Die muss bedarfsgerechter werden. Nur ein Beispiel: Wenn heute jemand mit dem Zug von Ehrwald nach Reutte fährt, weil er Angehörige im Krankenhaus besuchen, nicht aber im Stau stehen will, dann ist am Bahnhof in Reutte Endstation“, erklärt Salchner. Aber auch die Kinderbetreuung, der steigende Bedarf an Pflegeplätzen für Senioren und Treffpunkte für Jugendliche werden die Arbeitsgruppen noch beschäftigen.