Klimawandel

Drei Bäume für jedes T-Shirt: Jungchefs setzen auf faire Mode

Simon Bauer, Thomas Abentung und Maximilian Modrich (v. l.).
© Bebetter

Ein Studenten-Trio aus Innsbruck will mit nachhaltiger Kleidung ein Zeichen setzen.

Von Max Strozzi

Innsbruck –Drei 22-jährige Studenten des Management Center Innsbruck (MCI) wollen mit ihrem Unternehmen „BeBetter” am Modemarkt Fuß fassen und haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Seit Juni 2019 verkauft das Trio über den eigenen Online-Shop T-Shirts, genau genommen derzeit zwei Modelle: ein weißes Frauenmodell und ein schwarzes Herrenmodell. Der Clou: Für jedes verkaufte T-Shirt werden Bäume gepflanzt. „Wir versuchen, so CO2-neutral wie möglich bis CO2-negativ zu wirtschaften“, erklärt der Tiroler Thomas Abentung, der gemeinsam mit seinen deutschen Studienkollegen Simon Bauer und Maximilian Modrich vor einem Jahr das Unternehmen in Deutschland gegründet hat: „In Deutschland auch deshalb, weil die Gründung viel leichter war: aus versicherungstechnischen und steuerlichen Gründen.“

Drei Bäume werden für jedes verkaufte T-Shirt gepflanzt: Die Aktion läuft über eine Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation „One Tree Planted“, die weltweit Bäume pflanzen lässt. „Wer ein T-Shirt kauft, kann sich aussuchen, in welcher Region ein Baum gepflanzt, und dass dieser dann bis zu einer ausreichenden Größe gepflegt wird“, erklärt der Jungunternehmer. Zur Auswahl stehen 22 Orte von Nordamerika über Südamerika, Asien, Australien bis Afrika. Die Baumart selbst wird von der NGO ausgesucht, „je nachdem, in welcher Region welche Bäume möglich und sinnvoll sind“, erklärt Abentung. Für die gepflanzten Bäume erhalte der Kunde ein Zertifikat.

Laut Abentung produziert „BeBetter“ die Kleidungsstücke aus 100 % Bio-Baumwolle in Kooperation mit einem deutschen Unternehmen mit einer Fabrik in Indien, die über das Fairtrade- und GOTS-Zertifikat (Global Organic Textile Standard) verfüge. Derzeit werde auch mit einem Produzenten in Portugal verhandelt. Einige hundert T-Shirts seien bislang verkauft worden. Im Frühling und Sommer soll das Sortiment um etwa fünf Kleidungsstücke erweitert werden, im nächsten Winter sind auch Kappen und Pullis angedacht – pro Pulli sollen mehr Bäume gepflanzt werden. „2020 wird ein entscheidendes Jahr, wir sind aber sehr zuversichtlich“, sagt Abentung. Ziel des Trios, das im Herbst sein MCI-Studium (Business Management) abschließt: einen hoher fünfstelliger Umsatz.

Bisher haben die drei Jungchefs den Aufbau ihrer Firma selbst gestemmt. „Wir waren bei einem Inkubator und Investoren, letztlich haben wir das finanziell aber selbst auf die Beine gestellt.“ Ein niedriger fünfstelliger Betrag sei bislang in die Firma investiert worden. „Wir wollen auch so lange wie möglich ohne externe Investoren auskommen“, sagt Abentung. Nachhaltigkeit bleibe beim Unternehmen das Leitmotiv. „Wichtig ist dabei, dass die Kunden ihren Kleidungsstil nicht ändern müssen“, sagt Abentung: „Wir wollen nicht auf die Hardcore-Ökoschiene gehen. Sondern nachhaltig sein, ohne dass man die Nachhaltigkeit auf den ersten Blick erkennt.“

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