St. Johanner Zentrum für Kinder in Verzug

© Architektengruppe P3

Das Kinderbetreuungszentrum St. Johann wird ein halbes Jahr später fertig werden. Für die Ausschreibung fehlen Beschlüsse.

Von Michael Mader

St. Johann i. T. –Die Marktgemeinde St. Johann hat schon seit Jahren den dringenden Bedarf, das Angebot an Kindergartenplätzen im Ort auszuweiten. Doch die Zeichen für das größte Bauprojekt in der Gemeinde stehen unter keinem allzu guten Stern: Das neue Kinderbetreuungszentrum wurde teurer als geplant und der Baustart verzögerte sich – unter anderem, weil die Abteilung Elementarbildung eine Flächenvergrößerung forderte und das Projekt der Architekten P3 umgeplant werden musste. Die Raumgröße ist nämlich Grundlage für die Ausschüttung von Fördermitteln.

Am Anfang war von einem Baustart im Spätsommer 2019 und einer Eröffnung im Herbst 2020 die Rede, danach hat sich die Eröffnung auf Februar 2021 verschoben. Aber auch das dürfte jetzt Geschichte sein. Bürgermeister Hubert Almberger rechnet mit einer Verzögerung von bis zu einem halben Jahr.

Baustart und Spatenstich für das Großprojekt am Elbogenfeld mit einer Gesamtsumme von 8,45 Millionen Euro netto war zwar bereits Ende Februar dieses Jahres, kurze Zeit später musste die Baustelle aber aufgrund der Covid-19-Verordnung eingestellt werden. Das ist aber nicht das größte Problem in St. Johann: Die nächsten Gewerke für das Kinderbetreuungszentrum müssten am 30. April ausgeschrieben werden. Dafür braucht es aber zumindest einen Beschluss des Gemeindevorstands.

Almberger war bis vor Kurzem noch selbst in 14-tägiger Quarantäne und arbeitet sehr viel von zuhause aus: „Mir geht es sehr gut, ich bin nicht infiziert. Aber wir haben ja keine Sitzungen und jetzt müssen wir mit der Abteilung Raumordnung erst abklären, ob wir für die Ausschreibung einen Umlaufbeschluss machen können. Derzeit hängen wir in der Luft.“

Die geplante Übersiedelung des Kindergartens Bahnhofstraße und der Kinderkrippe „Spatzennest“ in das neue Kinderbetreuungszentrum zu Beginn des Schuljahres 2021/22 dürfte somit wohl nicht halten. Almberger: „Wir können zwar jetzt nicht wie geplant sofort weitere Gruppen aufmachen, aber alle anderen Kinder sind weiterhin gut untergebracht. Da sehe ich jetzt keine großen Probleme.“

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