Corona-Krise

Feuerwehren: Bei Einsatz auf Distanz gehen

Tiroler Feuerwehren bekamen Masken und Desinfektionsmittel, im Bild Franz Brunner (l.) und Herbert Oberhauser vom Kommando Lienz.
© BFV Osttirol

Von Catharina Oblasser

Lienz, Innsbruck – Keine Veranstaltungen, keine Jahreshauptversammlungen, keine Leistungsbewerbe, Kuppelcups oder Bezirkstage: Auch alle Übungen und sogar die Nachbesprechung nach den Einsätzen haben die Tiroler Feuerwehren bis auf Weiteres abgesagt. So wollen sie in Zeiten der Corona-Krise den persönlichen Kontakt so gut wie möglich reduzieren.

Das Einzige, was sich nicht planen lässt, sind die Einsätze selbst. Doch da ist ein starker Rückgang zu bemerken. Herbert Oberhauser, Bezirkskommandant der Osttiroler Feuerwehren, beschreibt es so: „Da auf den Straßen weniger los ist, gibt es auch weniger Verkehrsunfälle, bei denen wir zu Hilfe gerufen werden.“ Ebenso zurückgegangen ist die Zahl der Arbeitsunfälle, wo die Feuerwehr Unterstützung leisten muss. Das gilt nicht nur für den Bezirk Lienz, sondern für ganz Tirol, bestätigt Peter Hölzl, Landeskommandant der Tiroler Feuerwehren.

Um bei Einsätzen möglichst viel Abstand halten zu können, werden die Fahrzeuge bei Ausrückungen nur minimal besetzt. „Statt mit acht Feuerwehrleuten nur mit fünf oder sechs Personen. Und aktive Kameraden zwischen 60 und 65 Jahren bleiben zuhause“, schildert Oberhauser. Hölzl erklärt, dass die Feuerwehren schon bei der Alarmierung und der Beschreibung des Notfalls meist einschätzen können, wie viele – beziehungsweise wie wenige – Kräfte unbedingt erforderlich sind. „Wenn nötig, können wir immer noch nach­alarmieren, damit Verstärkung kommt“, schildert der Landeskommandant.

Inzwischen sind alle Tiroler Feuerwehren mit einer Grundausstattung an Masken und Desinfektionsmitteln versorgt. Denn wenn bei einem Rettungseinsatz Personen zu bergen wären, dann ließe sich die körperliche Nähe meist nicht vermeiden.

„Die Tiroler Feuerwehren haben rund 23.000 aktive und 9000 Reservemitglieder“, sagt Landeskommandant Hölzl. „Wir sind nach wie vor in voller Stärke einsatzbereit.“

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