Corona-Krise

Tiroler Wirtschaft zufrieden: Zeitplan macht „optimistisch“

Wie Supermärkte dürfen ab 14. April Shops bis 400 Quadratmeter Verkaufsfläche plus Bau- und Gartenmärkte Kunden empfangen
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Seit 16. März müssen die Österreicher großteils zu Hause bleiben, die strengen Beschränkungen treffen das soziale Leben und vor allem die Wirtschaft.

Von Verena Langegger und Cornelia Ritzer

Innsbruck –Seit 16. März müssen die Österreicher großteils zu Hause bleiben, die strengen Beschränkungen treffen das soziale Leben und vor allem die Wirtschaft. Seit gestern gibt es einen Zeitplan, wie das angekündigte Hochfahren der Wirtschaft aussehen soll. „Wir sind froh, dass wir schrittweise wieder starten können“, sagt der Präsident der Tiroler Wirtschaftskammer (WK), Christoph Walser. Das Herunterfahren sei für die Tiroler Wirtschaft „zach gewesen“, dass Geschäfte bis 400 m2 ab 14. April wieder öffnen dürften, sei wichtig. Manche Regelungen müssten noch konkretisiert werden, so dürfen etwa Friseure ab 1. Mai wieder aufsperren, Kosmetikstudios seien jedoch noch nicht genannt worden. Bis zur „Normalität“ sei es also noch ein „weiter Weg“, sagt Walser: „Das kann Monate, aber auch Jahre dauern, bis wir wieder auf dem Niveau vor der Corona-Krise sind.“ Konkrete Zahlen, was das Schließen von Betrieben gekostet habe, gebe es noch nicht, allein im Tiroler Tourismus geht Walser aber zumindest von einer Milliarde Euro aus.

Für den Obmann der Fachgruppe Hotellerie der WK, Mario Gerber, sind die Maßnahmen richtig: „Der Tiroler Tourismus steht hinter den gesundheitlichen Maßnahmen.“ Den Hotelier und ÖVP-Politiker stimmt die Ankündigung, dass Mitte Mai die Hotels und die Gastronomie wahrscheinlich wieder öffnen dürfen, „vorsichtig optimistisch“. Zwar sei der Zeitpunkt „schwer greifbar“, da es erst in eineinhalb Monaten so weit sei, es sei aber „ein wichtiger Anhaltspunkt“ für die Branche. Eine Öffnung Mitte Mai sei ein gutes Fundament für die Sommersaison, auch wenn vor allem die Innsbrucker Stadthotellerie mehr internationale Gäste brauche. Gerber pocht trotzdem nicht auf mehr Tempo: Es sei besser, „das jetzt g’scheit durchzustehen“, als später noch einmal schließen zu müssen.

„Es geht um Gerechtigkeit“

„Am besten finden wir, dass die gesundheitlichen Maßnahmen greifen“, steht auch Handels-Spartenobmann Martin Wetscher voll und ganz hinter den gesundheitspolitischen Maßnahmen. Beim Zeitplan für den Handel „hätten wir uns jedoch mehr erhofft“, sagt er. Denn vor allem Auto- und Möbelhändler reagieren mit Unverständnis auf die Ankündigung, dass große Bau- und Gartenmärkte nach Ostern aufsperren dürfen. „Diese Häuser haben viel Fläche und wenig Frequenz und könnten die Vereinzelungsmaßnahmen leicht umsetzen“, meint Wetscher. Der Standesvertreter wartet nun auf die rechtliche Präzisierung, denn: „Es geht um Gerechtigkeit.“

Auch Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl warnt: „Wenn die Wirtschaft langsam wieder hochgefahren werden kann, heißt das zwar noch lange nicht, dass wir über den Berg sind, aber zumindest ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.“ Und er fordert, dass „die Investitionen der öffentlichen Hand in alle Hilfsmaßnahmen, wie Kurzarbeit und Härtefonds für Unternehmer und Arbeitnehmer, mit vollem Einsatz weitergeführt werden“. Zudem kritisiert Zangerl die immer noch unklaren Definitionen zum Schutz von Risikogruppen an Arbeitsplätzen.

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