Coronavirus

Uganda: Innsbrucker Hilfsprojekt im Schatten der Corona-Krise

Die Errichtung eines Gebäudes für einen Kindergarten in Kakures (Uganda) ist das nächste ganz große Ziel von Elfriede Moser.
© Deo Gratias

Mit ihrer Initiative Deo Gratias leistet die Innsbruckerin Elfriede Moser lokal Hilfe zur Selbsthilfe. Nun ist auch Akut-Unterstützung notwendig.

Von Michael Domanig

Innsbruck, Kakures –„Die Lage ist trist“, sagt die Innsbruckerin Elfriede Moser, die sich mit ihrem Hilfsprojekt „Deo Gratias“ seit vielen Jahren für die Menschen in Kakures im (nord-)östlichen Uganda einsetzt. Die globale Corona-Krise ist auch dort längst angekommen – und stellt die verarmte Bevölkerung direkt und indirekt vor massive Probleme.

„Neben Schulen und Universitäten sind auch die für die Grundversorgung wichtigen offenen Märkte gesperrt“, berichtet Moser. Die Bevölkerung in Kakures, an der Grenze zur Sahelzone, lebe von der Landwirtschaft. „Die jüngste Ernte wurde durch eine Heuschreckenplage dezimiert, die Menschen haben kein Saatgut und keine eigenen Lebensmittel.“ In der per Auto über zwei Stunden entfernten Distrikthauptstadt Soroti sind zwar Nahrungsmittel erhältlich – dafür braucht es aber Geld und Benzin.

Mit Spendengeldern der Tiroler Initiative „Quo Vadis“ hat Moser schon Soforthilfe geleistet: Mit dem Geld konnten säckeweise Reis, Hirse- und Maismehl, Bohnen, Kochbananen und andere Grundnahrungsmittel beschafft werden, ebenso Saatgut, Seife und Desinfektionsmittel sowie Benzin für den Generator einer Wasserpumpe. Weitere Akut-Unterstützung sei „herzlich willkommen“. Zumal die Region, wie weite Teile Afrikas, auf eine Corona-Ausbreitung nicht vorbereitet wäre: keine Test-Kits, kein soziales Netz, kaum Gesundheitsversorgung.

Schulische Grundausstattung notwendig

Moser, ehemalige Innsbrucker Gemeinderätin und AK-Kammerrätin, führt in Uganda gemeinsam mit weiteren Unterstützern die Arbeit ihres verstorbenen ehemaligen Lebensgefährten Klaus Ebner fort. Mit Unterstützung aus Tirol wurde in Kakures schon einiges erreicht: So entstand ein multifunktionales Gemeindezentrum, das zugleich als Kirche und Seminarraum dient. In einem eigenen Raum kann einmal pro Woche eine Krankenschwester oder ein Pfleger Patienten versorgen. Bei einem Besuch 2019 hat Moser die örtliche „Primary School“, die von über 1500 Schülern besucht wird, mit Tischen und Tafeln ausgestattet. Jetzt brauche es auch Hefte und Schulmaterialien für alle Kinder.

Als weitere Ziele nennt sie die Umrüstung der Wasserversorgungsanlage samt Pumpe auf Solarbetrieb – vor allem aber die Errichtung eines Gebäudes für einen Kindergarten bzw. eine Art Vorschule, um den Kindern einen Startvorteil für die weitere Schulbildung zu verschaffen. Ein Grundstück dafür hat Moser geschenkt bekommen, für den Bau seien „nur“ ca. 10.000 Euro notwendig.

Spendenkonto

Unterstützung (sowohl bei der Akuthilfe als auch bei Langzeitprojekten) ist über folgendes Spendenkonto möglich:

Deo Gratias/Uganda

IBAN: AT95 2050 3033 5257 0828

BIC/SWIFT: SPIHAT22XXX.

„Mir geht es um Bildung und um Hilfe zur Selbsthilfe“, meint Moser, die selbst schon über zehnmal in Kakures war. Ansprechpartner vor Ort ist die engagierte Großfamilie Tembo-Okonye, die sie 2004 kennen gelernt hat. Sie soll auch für den laufenden Betrieb des Kindergartens sorgen – allen voran die Peaceworkerin (Friedensarbeiterin) Immaculate, die in Soroti bereits einen Kindergarten betreibt. Moser hofft auf einen Baustart Anfang 2021 – da feiert der Namensgeber der Initiative, Deogratias (ebenfalls ein Mitglied des Familienclans), sein 25-Jahr-Priesterjubiläum.

Corona trifft das Hilfsprojekt Deo Gratias aber auch in Tirol: Eine große Benefizausstellung in der Innsbrucker Hofburg, mit der der Kindergartenbau finanziert werden sollte, musste auf Herbst verschoben werden. Umso mehr ist man auf Spenden angewiesen.

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