Schriftstellerin Nora Bossong erhält Thomas-Mann-Preis

Die deutsche Schriftstellerin Nora Bossong erhält den mit 25.000 Euro dotierten Thomas-Mann-Preis. Das teilte die Stadt Lübeck am Montag mit, die den Preis gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der schönen Künste vergibt. Die 38-Jährige, die in Bremen geboren wurde und in Berlin lebt, gehöre zu den vielseitigsten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart.

Seit ihrem Debüt „Gegend“ (2006), einem lakonisch-abgründigen Familienroman, habe Bossong neben einigen Gedichtbänden und Essays vier Romane vorgelegt, „die in schmerzhaft relevante Problemfelder unserer Gegenwart führen – und sich zugleich durch große sprachliche Virtuosität auszeichnen“. In dem Firmen- und Familienroman „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (2012) bürste sie beiläufig Thomas Manns „Buddenbrooks“ gegen den Strich. „Schutzzone“, ihr jüngster Roman von 2019, dreht sich zwischen den Schauplätzen Burundi, Genf und Den Haag um die Frage, was überhaupt die UNO ausrichten könne – und was sie anrichte.

Die Preisverleihung ist am 12. November im Theater Lübeck vorgesehen. Die Laudatio hält Sandra Kegel, Literaturkritikerin und Leiterin des Feuilletons der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt ihn Claudio Magris. Weitere Preisträger waren Brigitte Kronauer, Rüdiger Safranski, Juli Zeh sowie als erste Christa Wolf.

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