LH Platter über Kurzarbeit im Tourismus: „Wir lassen niemanden hängen“
Tourismusreferent LH Günther Platter hat kein Verständnis dafür, dass die Kurzarbeit in den Tourismusverbänden zum Hürdenlauf wird.
Innsbruck – Die gestrige Botschaft war ein Spagat: Den Tiroler Unternehmen wird nämlich ein Drittel der Tourismusbeiträge von 30 Millionen Euro im heurigen Jahr erlassen – oder, wenn sie schon zur Gänze bezahlt wurden, 2021 gutgeschrieben. Damit will das Land die arg gebeutelten Betriebe entlasten. Für die 34 Tourismusverbände bedeutet das neben Verlusten bei der Kurtaxe wegen des Corona-Shutdowns hingegen einen weiteren finanziellen Rückschlag. Das weiß auch Tourismusreferent und Landeshauptmann Günther Platter.
Deshalb erhalten die Verbände einen Zuschuss von 20 Millionen Euro. „Damit sollen sie in einer ersten Phase gestützt werden – es braucht jedoch sicherlich noch weitere Beschlüsse“, ist sich Platter sicher, denn in den vergangenen Tagen hat sich ein weiteres Problem aufgetan. Rund 780 der 1500 TVB-Mitarbeiter in Tirol wurden nämlich zur Kurzarbeit angemeldet, jetzt bremsen aber Bund und Arbeitsmarktservice. Nur für einen Teil ist dieses Arbeitsmodell möglich, Entlassungen drohen. „Das werden wir aber verhindern. Gerade in den kommenden Tagen und Wochen wird es auch wesentlich sein, dass wir auf ihre touristische Expertise und Erfahrung setzen können“, sagt ein sichtlich verärgerter Platter. Schließlich vertritt er als Tiroler Tourismusreferent die wichtigste Fremdenverkehrsdestination in Österreich. Außerdem geht es um die Durchsetzung gegenüber seinen ÖVP-Parteifreunden in der Bundesregierung.
Im Hintergrund liefen zuletzt die Telefone heiß, zwischen Bund und Land Tirol kracht es ordentlich. Oberösterreich ist ähnlich stark betroffen, doch bisher gab es nur wenig Bewegung. Der Bund befürchtet nämlich Folgewirkungen in anderen Körperschaften „wie etwa in der Sozialversicherung“, sagt Platter. Trotzdem: „Wir werden niemanden hängen lassen und arbeiten deshalb an einer Lösung.“ Notfalls werde das Land weitere Zuschüsse leisten, „aber dieses Geld holen wir uns dann vom Bund zurück“, kündigt der Landeshauptmann an. (TT)