Keine Ruhe am Nachthimmel: Elon Musk plant 12.000 Satelliten
Die Lichterschnur des Starlink-Projekts sorgt seit Tagen für Irritation und Staunen am Himmel. Astronomen weltweit kritisieren die geplanten 12.000 Satelliten von Elon Musk.
Von Beate Troger
Innsbruck – Zugegeben, das Spektakel ist beeindruckend. Das tiefe Dunkelblau des Nachthimmels geht Richtung Westen in ein sanftes Violett über, unter dem sichelförmigen Mond strahlt die Venus in die Nacht. Und plötzlich zieht am Montagabend gegen 20.45 Uhr eine zarte Lichterschnur quer über Innsbruck.
Da sind sie also, mit freiem Auge klar erkennbar: Die heftig kritisierten Starlink-Statelliten des High-Tech-Unternehmers Elon Musk. Keine drei Minuten später verschwinden sie wieder hinter den Bergen.
„Zurzeit sieht es ja wirklich recht gut aus“, gibt Rainer Eisendle, Hobbyastronom und Gründer des Astrostammtisches in Hall, zu. Doch die Flugkörper sind ihm sprichwörtlich ein Dorn im Auge bzw. im Fernglas. Er kritisiert ebenso wie zahlreiche professionelle Astronomen weltweit, dass durch die stetig steigende Zahl an Satelliten das Betrachten des nächtlichen Sternenhimmels massiv beeinträchtigt wird. 60 Kleinsatelliten mit einem Gewicht von rund 200 Kilogramm hat Musks privates Raumfahrtunternehmen SpaceX gerade am Mittwoch voriger Woche ins Weltall geschossen. Die Flugkörper sollen bis 2030 für das Projekt „Starlink“ rasantes Breitband-Internet in die entlegensten Winkel der Erde bringen.