Keine Corona-Hilfe für Ferienwohnungen, für Privatzimmer schon
Während Privatzimmervermieter um Corona-Hilfsgelder ansuchen können, sind rund 40.000 Vermieter von Ferienwohnungen davon ausgeschlossen.
Innsbruck – Der Lockdown der Wirtschaft trifft unter anderem den Tourismus hart. Doch während Hotels, Pensionen und Privatzimmervermieter durch die verschiedenen Hilfspakete der Regierung zumindest einen Teil ihrer Verluste abfedern können, sind die Vermieterinnen und Vermieter von Ferienwohnungen nicht anspruchsberechtigt für Hilfsgelder.
Wurden die österreichweit rund 40.000 privaten Vermieter von Ferienwohnungen von der Regierung bei der Erstellung der Corona-Hilfen vergessen? Das vermutet zumindest Theresia Rainer, Obfrau des Privatvermieterverbandes Tirol – Alpine Gastgeber. „Im Maßnahmenpaket zwei der Ferienwohnungsvermieter wurden wir nicht berücksichtigt“, sagt Rainer.
Im Merkblatt für Förderungsansuchen der Phase 2 in den Härtefallfonds-Richtlinien heißt es wörtlich: „Anspruchsberechtigt sind nur Privatzimmervermieter, die Gästezimmer mit max. 10 Betten vermieten. Vermieter von Ferienwohnungen und Ähnliches indizieren keine Gästezimmer und sind damit nicht anspruchsberechtigt.“ Für Rainer ist die Ausnahme der Ferienwohnungsvermieter vom Härtefonds nicht nachvollziehbar: „Aus den Zimmern sind in den letzten 20 Jahren Ferienwohnungen geworden, weil die Nachfrage nach Wohnungen größer war.“
Mittlerweile gibt es laut Rainer rund 15.000 Ferienwohnungsvermieter alleine in Tirol. Der Verein vertritt rund 2500. Die Obfrau kann sich auch vorstellen, dass bei der Erstellung der Liste der Bezugsberechtigten für die Corona-Hilfen ein Missverständnis vorlag: „Viele glauben, dass die Ferienwohnungen über airbnb schwarz vermietet werden. Wir sind aber ganz offiziell angemeldete Betriebe, die ihre Abgaben zahlen.“
Rainer hofft, dass die Bestimmungen für den Fonds noch nachgeschärft werden, man habe bereits bei der Regierung interveniert. Auch mit dem Land sei man im Gespräch. „Für Ferienwohnungsvermieter im Vollerwerb ist das die einzige Einnahmequelle. Die haben sonst gar nichts.“ (ecke)