Madrid und Paris wollen Corona-Auflagen lockern
Nach Italien haben auch Frankreich und Spanien Lockerungen ihrer Ausgangsbeschränkungen angekündigt. In Frankreich öffnen Geschäfte und Schulen schrittweise ab dem 11. Mai wieder, wie die Regierung in Paris ankündigte. Spanien will seine strikten Anti-Corona-Maßnahmen bis Ende Juni schrittweise aufheben. Auch Griechenland, Portugal und Serbien kündigten eine langsame Rückkehr zum Alltag an.
Nach Angaben von Frankreichs Premierminister Edouard Philippe soll es in Geschäften ab dem 11. Mai keine Maskenpflicht geben. In öffentlichen Verkehrsmitteln wird dagegen zumindest das Tragen einer Stoffmaske vorgeschrieben. Zudem soll die Zahl der Corona-Tests deutlich ausgeweitet werden und eine Handy-App mit dem Namen „StopCovid“ kommen.
Die französische Nationalversammlung stimmte den Plänen der Regierung nach kontroverser Debatte mehrheitlich zu. Umstritten ist unter anderem die Öffnung erster Grundschulen und Krippen am 11. Mai und weiterführender Schulen ab dem 18. Mai. Die Regierung setzt sich damit über eine Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats hinweg: Er hatte wie in Italien zu einer Schulöffnung erst ab September geraten, da das Ansteckungsrisiko zu hoch sei. Restaurants sowie Hotels und Strände bleiben dagegen noch bis mindestens Anfang Juni geschlossen.
In Madrid sagte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez, im „besten Fall“ werde die Rückkehr zur „neuen Normalität“ zwischen sechs und acht Wochen dauern. Ab Samstag sollen für die Bürger erstmals Spaziergänge und Sport im Freien wieder erlaubt sein. Danach sollen voraussichtlich ab dem 11. Mai kleine Läden, Restaurants, Hotels und Kirchen unter strengen Auflagen wieder öffnen.
Italien hatte zuvor bereits eine Lockerung der Ausgangssperre ab kommendem Montag angekündigt. Spanien und Frankreich sind in der EU mit Italien die am meisten betroffenen Länder. In Spanien starben nach offiziellen Angaben mehr als 23.800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Frankreich zählte 23.660 Todesfälle. In beiden Ländern hat sich der Anstieg der Infektionen aber verlangsamt.
Griechenland kündigte eine Aufhebung erster Einschränkungen ab dem Montag kommender Woche an. Dann soll ein Teil der Geschäfte wieder öffnen, darunter Buch- und Elektronikläden, wie Regierungchef Kyriakos Mitsotakis sagte. Eine Maskenpflicht soll es in Griechenland auch beim Frisör geben.
Viele Restaurants und Hotels sollen am 1. Juni wieder aufmachen, um die Tourismus-Saison zu retten. Die Reisefreiheit im Land soll aber auch für die Griechen zunächst noch regional begrenzt bleiben. In dem Land gab es bisher 138 Todesfälle.
In Portugal soll der nationale Notstand am Samstag um Mitternacht enden. Regierungschef António Costa wird voraussichtlich am Donnerstag mitteilen, welche Geschäfte und Unternehmen ab Montag wieder den Betrieb aufnehmen dürfen. In Portugal wurden fast tausend Todesfälle gemeldet.
Serbien kündigte ebenfalls Erleichterungen an: Dort sollen ab Montag Restaurants und Cafés unter Auflagen wieder öffnen. Einkaufszentren sollen am 8. Mai folgen, der Flugverkehr soll Mitte Mai wieder anlaufen. In Serbien sind bisher 168 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, die durch das Coronavirus verursacht wird.