Mehr als eine Million Corona-Infektionen in den USA
In den USA hat es Wissenschaftlern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als eine Million nachgewiesene Infektionen mit dem neuartigen Virus gegeben. Das ging am Dienstagnachmittag (Ortszeit) aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Demnach starben bereits mehr als 57.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus.
Die Webseite der Forscher der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt auch wieder nach unten korrigiert.
In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es deutlich mehr bekannte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 als in jedem anderen Staat der Welt. Die dort nachgewiesenen Fälle machen rund ein Drittel aller bestätigten Infektionen weltweit aus. Die Zahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und einer hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.
Auch in Hinblick auf die absolute Zahl der Toten sind die USA am stärksten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen. Setzt man die Zahlen jedoch ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl, zeigt sich ein anderes Bild. Pro 100.000 Einwohner starben nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 rund 63 Menschen in Belgien. In Italien waren es rund 45, in Deutschland rund 7 und in den USA rund 17. Auch diese Zahlen sind allerdings nur begrenzt vergleichbar, weil verschiedene Länder sich in unterschiedlichen Stadien der Pandemie befinden.
Im besonders heftig von der Coronavirus-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York ist die Zahl der neu in Krankenhäusern aufgenommenen Patienten seit dem Höhepunkt des Ausbruchs Anfang April um mehr als 70 Prozent gesunken.
Am Montag seien erstmals seit mehr als einem Monat an einem Tag weniger als 1000 Infizierte neu in den Krankenhäusern des Bundesstaats mit rund 19 Millionen Menschen aufgenommen worden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz am Dienstag. Am 7. April waren es beispielsweise mehr als 3000 gewesen.
Die Zahl der Todesopfer lag am Montag weiter relativ stabil bei 335. Auf dem Höhepunkt des Ausbruchs starben in New York fast 800 Menschen pro Tag nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Insgesamt sind in New York bereits mehr als 17.000 Menschen gestorben, rund 300.000 haben sich infiziert.
Der Bundesstaat sei „durch die Hölle gegangen und wieder zurückgekommen“, sagte Cuomo. Die Krise habe viele Missstände in dem Bundesstaat offenbart, etwa in der Tele-Medizin, der Online-Bildung oder dem Gesundheitssystem. All das müsse nun bedacht werden, wenn an einer Zeit nach der Krise gearbeitet werde.
US-Präsident Donald Trump erwägt indes verpflichtende Corona-Tests für aus dem Ausland anreisende Flugpassagiere. „Wir werden das wahrscheinlich machen“, sagte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit dem Gouverneur des Bundesstaates Florida, Ron DeSantis, im Weißen Haus. „Wir werden die Entscheidung bald treffen.“
Die Tests sollten im Flugzeug selbst vorgenommen werden, sagte Trump. Auf die Frage, ob ihm Temperaturmessungen oder richtige Corona-Tests vorschweben, antwortete Trump, „beides“. Als ein mögliches Land, das von dieser Regelung betroffen sein könnte, nannte der Präsident Brasilien: „Brasilien hatte einen ziemlichen Ausbruch.“ Trump nannte auch Südamerika allgemein.
Die USA haben bereits Einreiseverbote für Reisende aus China und Europa verhängt. Wie lange die Verbote in Kraft bleiben, ist bisher unklar. In den USA wurden bereits mehr als eine Million Corona-Infektionen und mehr als 57.000 Todesfälle bestätigt - mehr als in jedem anderen Land der Welt.