Lyon-Boss denkt nicht an Ligue-1-Abbruch, sondern Play-offs
Nach den neuen Bestimmungen in Frankreich im Zuge der Coronavirus-Pandemie ist für Verbandspräsident Noel Le Graet die Fußball-Saison beendet. Nicht aber für Olympique-Lyon-Boss Jean-Michel Aulas. Der will es zumindest noch mit Play-offs versuchen. Und Meister Paris Saint-Germain kann sich ein Champions-League-Exil im Ausland vorstellen.
Am Dienstag hatte Premierminister Edouard Philippe in einer Rede vor der Nationalversammlung gesagt, dass die Saison 2019/20 der Profisportarten nicht wieder aufgenommen werden könne, auch nicht im Fußball. Laut Sportministerium sind bis Ende Juli keine Spiele - auch nicht unter Ausschluss von Fans - erlaubt. Da in der Ligue 1 noch zehn Spieltage - für Meister PSG sogar elf - zu absolvieren sind, ist ein Saisonabbruch wahrscheinlich. PSG könnte angesichts eines Vorsprungs von zwölf Punkten auf Olympique Marseille zum Meister erklärt werden.
Der einflussreiche Aulas will sich mit einem Liga-Ende aber nicht abfinden und brachte die Möglichkeit von Play-offs ins Spiel. Auch eine Fortführung im September sei denkbar. Kein Wunder, liegt Champions-League-Teilnehmer Olympique Lyon doch nur auf Platz sieben der Tabelle und wäre international nicht mehr vertreten.
Verbandspräsident Noel Le Graet will zumindest den nationalen Cup retten und das Finale zwischen PSG und AS Saint-Etienne Anfang August austragen. Grundsätzlich begrüßte er aber den Schritt der Regierung. „Die Entscheidung, mit den Spielen aufzuhören, ist die richtige. Die Gesundheit hat Priorität“, sagte Le Graet der Sportzeitung „L‘Equipe“.
Nasser Al-Khelaifi hat als Chef von PSG wiederum nur die europäische Königsklasse im Visier. „Wir planen für die Champions League, wann immer und wo immer sie auch gespielt wird. Wenn es nicht möglich ist, in Frankreich zu spielen, dann werden wir im Ausland spielen“, sagte Al-Khelaifi. Die UEFA überlegt, den Europacup im August noch zu Ende zu bringen.