Leben retten mal anders: Tiroler Sanitäter spendet Blut nach Corona-Erkrankung
Innsbruck – „Ich hatte Glück, meine Corona-Erkrankung fiel recht mild aus“, erinnert sich Anton Steinlechner. Seit 26 Jahren rettet der Notfallsanitäter beim Roten Kreuz Innsbruck Leben – im März wurde er selbst zum Patienten, nachdem er sich vermutlich in seiner Freizeit mit dem Virus infiziert hatte.
Steinlechner hatte Glück und ist seit 20 Tagen wieder gesund – jetzt macht er das, was er am besten kann: Menschenleben retten. Allerdings nicht nur mit seinem notfallmedizinischen Wissen, sondern mit seinem Blutplasma.
Mit den darin enthaltenen Antikörpern werden Menschen mit einem besonders schweren Covid-19-Krankheitsverlauf behandelt. Ende April wurde dem Notfallsanitäter erstmals Blut abgenommen, um daraus Plasma zu gewinnen. „In den nächsten Tagen darf ich nochmals zur Plasmaabnahme gehen – selbstverständlich werde ich das machen“, betont er.
Steinlechner hatte sich nach dem Auftreten der ersten Symptome bei seinen Vorgesetzten krank gemeldet. Er litt unter Fieber, Gelenksschmerzen und dem vorübergehenden Verlust seines Geschmackssinns. Nach zwei Wochen häuslicher Quarantäne, mehreren Tagen ohne Symptome und weiteren negativen Testungen gilt er als wieder genesen.
„Unsere Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer da, wenn sie gebraucht werden. So ist es für mich keine Überraschung, dass Anton dem Plasmaspendenaufruf gleich gefolgt ist. Er und seine Kolleginnen und Kollegen leben Menschlichkeit, rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Das macht uns unglaublich stolz“, findet Rettungsdienstleiter Stefan Hofmarcher lobende Worte für seinen Mitarbeiter. Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes bittet derzeit Genesene, sich über die Hotline 0800 190 190 wegen einer solchen Spende zu melden. (TT)