Mindestens 38 Tote bei Baustellenfeuer in Südkorea
Bei einer Brandkatastrophe auf einer Baustelle für ein Lagerhaus in Südkorea sind mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Weitere zehn Bauarbeiter seien bei dem Feuer am Mittwoch in der etwa 80 Kilometer südöstlich von Seoul liegenden Stadt Icheon verletzt worden, einige von ihnen schwer, teilte die Feuerwehr mit.
Die Rettungskräfte suchten bis zum Abend (Ortszeit) nach Überlebenden. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 78 Menschen auf der Baustelle beschäftigt. Präsident Moon Jae In rief dazu auf, alles zu versuchen, um noch Überlebende zu finden. Auch wies er die Behörden zu einer gründlichen Untersuchung an, wie es zum Unglück kommen konnte.
Die Arbeiter hätten in einem der zwei Untergeschosse des Gebäudes mit brennbarem Material hantiert, das sich aus ungeklärten Gründen entzündet habe, berichteten südkoreanische Sender unter Berufung auf die Feuerwehr. Es habe eine Explosion gegeben. Die Flammen hätten sich rasch ausgebreitet. Zahlreiche Arbeiter hätten keine Zeit mehr gehabt, sich in Sicherheit zu bringen. Fernsehbilder zeigten, wie aus dem vierstöckigen Gebäude riesige dunkle Rauchwolken aufstiegen.
Das Feuer begann am frühen Nachmittag. Es konnte erst nach mehr als fünf Stunden vollständig gelöscht werden. Die Bauarbeiten waren den Berichten zufolge zu 85 Prozent abgeschlossen. Das Gebäude sollte im Juni fertiggestellt werden.
Moon äußerte in Anspielung auf folgenschwere Gebäudebrände in den vergangenen Jahren sein Bedauern darüber, dass sich erneut ein ähnliches Unglück ereignet habe. „Das bedeutet, wir haben nichts gelernt von den früheren Unglücken“, wurde der Staatschef von einem Sprecher zitiert.
Bei einem Großbrand in einem Krankenhaus in der südöstlichen Stadt Miryang im Jänner 2018 kamen 45 Menschen ums Leben. Einen Monat zuvor hatten 29 Menschen bei einem Feuer in einem Fitnesscenter in Jecheon im Mittelteil des Landes ihr Leben verloren. In Icheon hatte 2008 ein Lagerbrand das Leben von 40 Arbeitern gefordert. In Icheon hat der weltweit zweitgrößte Speicherchiphersteller SK Hynix seinen Sitz.