OECD-Studie: Steuerlast in Österreich weiter sehr hoch
Die Steuern und Abgaben für heimische Arbeitnehmer sind im internationalen Vergleich weiter hoch. Für Arbeitnehmer mit Kindern hat der im Vorjahr eingeführte „Familienbonus“ aber eine deutliche Entlastung gebracht. Das zeigt die Donnerstag veröffentlichte Studie „Taxing Wages“ der Industriestaaten-Organisation OECD. Die Abgaben für Durchschnittsverdiener ohne Kinder sind dagegen leicht gestiegen.
Bei den Abgaben für Durchschnittsverdiener ohne Kinder liegt Österreich mit 47,9 Prozent der gesamten Lohnkosten bereits an vierter Stelle - hinter Belgien (52,2), Deutschland (49,4) und Italien (48). Im Vorjahr lag Österreich noch auf Platz 5 von 36 Ländern. Der Anstieg ergibt sich aus der höheren Lohn- und Einkommensteuer, de facto also aus der „kalten Progression“, während die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber leicht gesunken sind.
Deutlich gesunken sind im Vorjahr dagegen die Steuern für Arbeitnehmer mit Kindern. Und zwar deshalb, weil zusätzlich zur Familienbeihilfe für alle Kinder auch ein „Familienbonus“ für berufstätige Eltern eingeführt wurde. Die Abgaben für einen Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern liegen damit nur noch bei 33,7 Prozent der Lohnkosten. Das ist ein Rückgang um 3,7 Prozentpunkte und nur noch Rang 10 im OECD-Vergleich. Im Vorjahr lag Österreich noch am 6. Platz.
Zu Beachten ist allerdings, dass die Auswertung der OECD nicht nur die von den Arbeitnehmern zu zahlenden Abgaben berücksichtigt (also Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge). Enthalten sind auch die Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung (also inklusive Lohnnebenkosten). Betrachtet man nur die von den Arbeitnehmern zu zahlenden Abgaben, ist die Belastung deutlich geringer: Singles zahlen dann 33,2 Prozent (und nicht 48,9) ihres Gehalts, Durchschnittsverdiener mit Kindern 15 Prozent (nicht 33,7).