Nach Bombendrohung gegen Hofburg: Wenig Hinweise auf Täter

Nach der Bombendrohung gegen die Wiener Hofburg, die am Mittwochnachmittag die Evakuierung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen aus seinem Amtssitz bewirkt hat, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Konkrete Hinweise auf den Tatverdächtigen lagen zunächst nicht vor. Sollte die Ausforschung gelingen, muss der Täter zumindest mit einem Strafverfahren wegen gefährlicher Drohung rechnen.

Wie Markus Dittrich, der Sprecher der Wiener Landespolizeidirektion, Donnerstagmittag auf APA-Anfrage erläuterte, war die Mail mit der Bombendrohung über ein Webportal abgeschickt worden, das kostenlose E-Mail-Dienste anbietet. Insofern dürfte es sich nicht ganz einfach gestalten, den Absender auszuforschen, sollte sich dieser beim Registrieren nicht seines Klarnamens bedient haben, wovon eher nicht auszugehen ist.

Auf den Inhalt der Mail angesprochen, die zur Räumung des Leopoldinischen Trakts der Hofburg und einer zweistündigen, am Ende ergebnislosen Durchsuchung sämtlicher Räumlichkeiten durch Sprengstoffexperten und Spürhunde geführt hatte, bekräftigte Dittrich, diese habe keine konkreten Drohungen gegen Personen enthalten. Der Mailverfasser habe auch keine finanziellen Forderungen gestellt. Es handle sich um „keine klare Mail“, der Inhalt sei „kryptisch“ und „eher wirr“. Nähere Informationen gab Dittrich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt.

Sollte die Ausforschung des Absenders gelingen, muss dieser zumindest mit einem Strafverfahren wegen gefährlicher Drohung rechnen. Ob auch gravierende Delikte - etwa vorsätzliche Gemeingefährdung - in Betracht kommen, hängt vom genauen Wortlaut der Mail und dem Bedrohungsszenario sowie dem Umstand ab, wie viele Personen sich am Amtssitz des Bundespräsidenten befunden hatten und diesen räumen mussten. Diesbezüglich wurden seitens der Behörden keine konkreten Angaben gemacht.

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