Deutscher Bundespräsident hebt Bedeutung der Kultur hervor

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in der Coronakrise die Bedeutung des Kulturlebens hervorgehoben. „Kunst und Kultur, die wir gemeinsam erleben können, sind keine verzichtbaren Nebensachen“, sagte er am Freitag in einer Rede anlässlich des Europakonzerts der Berliner Philharmoniker in Berlin, das ohne Publikum stattfand und live in Fernsehen und Internet übertragen wurde.

„Gerade in diesen Tagen erfahren wir: Kunst und Kultur sind, in einem sehr buchstäblichen Sinn, Lebensmittel“, sagte Steinmeier laut Redetext weiter. Es sei „eine seltsame Atmosphäre“ ohne Hörerinnen und Hörer in der Berliner Philharmonie. Zwar möge dies ein besonders reiner Musikgenuss sein, aber „wir möchten doch einmal wieder in einem großen Publikum sitzen“.

Allerdings stünden die Musiker unter Leitung des Dirigenten Kirill Petrenko nicht nur für sich selber. Er denke dabei „auch an die vielen freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, ja das gesamte Kulturleben, das von der Krise noch einmal besonders betroffen ist“, sagte der Bundespräsident. Viele Existenzen seien dort durch die Corona-Pandemie derzeit bedroht. „Ich hoffe sehr, dass die Hilfe, die gegeben wird, dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, betonte Steinmeier.

Er rief auch generell zum Zusammenstehen in der Krise auf: „Nur gemeinsam können wir heute und in Zukunft die Schwierigkeiten meistern, die uns alle betreffen.“ Das gelte gerade in diesen für alle schweren Zeiten. „Wir müssen einander helfen - und wir werden einander helfen“, sagte der Bundespräsident.

Das Konzert der Berliner Philharmoniker hätte eigentlich anlässlich eines Staatsbesuchs Steinmeiers in Tel Aviv stattfinden sollen. Dieser wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt, ebenso wie auch die gesamte Tournee der Musiker. Um alle Abstandsregeln einhalten zu können, spielte in der Philharmonie ein verkleinertes Ensemble.

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