Bezirk Reutte

Stromverbrauch bei EWR um 15 Prozent zurückgegangen

Die so genannte Zentrale ist Herzstück der E-Werke Reutte. Am Wochenende rinnt oft nur Restwasser vom Plansee und bildet den Archbach.
© Helmut Mittermayr

Auch am drittgrößten Stromerzeuger Tirols, den Reuttener E-Werken, ist Corona nicht spurlos vorübergegangen, aber der Schaden ist begrenzt.

Von Helmut Mittermayr

Reutte – Tiwag, IKB – dann EWR. Bei Tirols Stromerzeugern ist die Landesgesellschaft mit Abstand die größte, dann folgen fast gleichauf die Innsbrucker Kommunalbetriebe und die Reuttener Elektrizitätswerke. Beim Außerferner Wasser-in-Energiewandler haben die vergangenen sechs Wochen mit dem „Kronenvirus“ zwar Spuren hinterlassen, aber keine, die für das Unternehmen wirklich bedrohlich wären. Das sagt EWR-Vorstand Christoph Hilz gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Der Rückgang beim Stromverkauf habe zwischen zehn bis 15 Prozent gelegen. Nur in der ersten Corona-Woche sei die Delle etwas größer gewesen, habe aber auch nicht mehr als 20 Prozent betragen. Der touristische Ausfall sei im Außerfern nicht so zu spüren gewesen, weil zwar alle Betriebe Mitte März den „Shutdown“ vornehmen mussten, aber nach Ostern sowieso keine Skilifte und auch viele Hotels nicht mehr offen gehalten hätten.

Mit einer Corona-bedingten leichten Steigerung des Stromverbrauchs der Privathaushalte – Netflix lässt grüßen – und der Konstante Planseewerke, die den Betrieb durchgezogen haben, „hat die bisherige Entwicklung wirtschaftlich keine großen Konsequenzen für die EWR“, erklärt Hilz. Zudem sei der Bereich Installation mit immerhin 100 Mitarbeitern „gut unterwegs. Die Aufträge sind bis über den Sommer da.“ Zögerlich entwickle sich der Herbst/Winter – aber dies sei angesichts des aktuellen Krisenmodus nicht wirklich seriös einschätzbar. Einzig der große Elektrofachmarkt „eWelt“ musste geschlossen halten. Bestellungen seien möglich gewesen und mit der Wiederöffnung sollten die ­Geschäfte wieder laufen, hofft er.

Christoph Hilz sieht jedenfalls auch eine Verantwortung der Reuttener E-Werke der Gesellschaft gegenüber und will mithelfen, „die Wirtschaft dahin zurückzubringen, wo sie vor der Pandemie war. Die EWR hatten für heuer geplant, 14 Millionen Euro zu investieren und werden jetzt gerade erst recht keine Abstriche machen.“ Als Beispiele nennt der Vorstand das Kraftwerks­projekt Kniepass mit Bau einer Fischleiter und einem dritten Wehrfeld oder den Tausch der Rohre für Wasser und Kanal im Reuttener Untermarkt im Zuge der Errichtung einer Begegnungszone.

Als prinzipielle Hochsicherheitszone gilt die so genannte Zentrale, ein Gebäudekomplex am Fuß der vom Plansee kommenden Druckrohrleitung am Ende der Stuibenfälle, immer. Für die Mitarbeiter dieser zentralen Netzleitstelle – Dreischicht 365 Tage im Jahr – galt die letzten Wochen ein spezieller Arbeitsplan, der ­redundante Teams vollkommen voneinander trennte. „Niemand ist bisher erkrankt“, freut sich Hilz.

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