Italien vor minimaler Lockerung der Corona-Maßnahmen

Wenige Tage vor Beginn der „Phase 2“ mit einer minimalen Lockerung der Vorsichtsmaßnahmen in Italien verspricht der italienische Premier Giuseppe Conte weitere Schritte, sollte die Zahl der Erkrankten klar zurückgehen. Mit dem Einhalt der Regeln sollte die Epidemiekurve in einigen Regionen weiter sinken und mehrere Betriebe könnten somit bald wieder öffnen, versprach Conte.

Italiens Arbeitswelt sei sehr hart von der Coronavirus-Pandemie betroffen. „Viele Italiener haben mit Angst und Sorge diese Phase mit geschlossenen Betrieben und gefährdeten Jobs erlebt“, schrieb Conte auf Facebook anlässlich des Tags der Arbeit. Zugleich dankte der Premier all jenen Italienern, die seit Beginn der Pandemie im Einsatz sind, um lebenswichtige Aktivitäten im Land aufrecht zu erhalten.

Der Staat werde niemanden im Stich lassen. „Viele Italiener haben bereits Stützungsmaßnahmen erhalten, weitere sollen sie in den nächsten Tagen bekommen. Wir haben hart gearbeitet, damit staatliche Hilfe in Kürze zugänglich werden kann“, sagte Conte.

Über vier Millionen Italiener werden nächste Woche dank der Lockerungsmaßnahmen wieder arbeiten können. Ab kommendem Montag können Industrie und Bauwirtschaft die Tätigkeit wieder aufnehmen. Museen und Bibliotheken öffnen ab dem 18. Mai. Kleinhandel, Gastronomie und Friseure und Tourismus müssen bis zum 1. Juni zum Neustart warten.

Angesichts steigender Infektionszahlen ordnete erstmals ein Richter in Brasilien den Lockdown für mehrere Städte angeordnet. In São Luís, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Maranhão, und drei weiteren Städten in der Umgebung werden demnach ab 5. Mai für zehn Tage alle nicht-essenziellen Aktivitäten ausgesetzt, wie es in einer Erklärung der Justiz von São Luís am Donnerstag hieß. Den Staatsanwälten zufolge, die den Antrag gestellt hatten, war die Maßnahme notwendig, weil alle 112 öffentlichen Intensivbetten für Covid-19-Patienten belegt sind.

Japan erwägt trotz sinkender Neuinfektionen eine Verlängerung des Notstands. Die Regierung will am Montag darüber entscheiden. Der Ausnahmezustand gilt nach aktuellem Stand bis Mittwoch. Ein Expertengremium der Regierung halte die gegenwärtigen Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers bis auf weiteres für weiter notwendig, sagte der japanische Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung, Yasutoshi Nishimura, am Freitag.

Malaysia beginnt hingegen am Montag mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft. Ministerpräsident Muhyiddin Yassin kündigt in einer Fernsehansprache an, dass ab dann die Mehrheit der Firmen ihre Geschäftstätigkeit hochfahren dürfe. Davon ausgenommen seien allerdings noch etwa Kinos und Ramadan-Märkte. Außerdem sollen Schulen und Universitäten vorerst geschlossen bleiben.

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