Landwirtschaftliche Lehranstalt in St. Johann baut neue Reithalle
Speziell für den Schwerpunkt Pferdewirtschaft entsteht an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Weitau in St. Johann eine neue Anlage. Aber auch die Lehrküche wird bald in neuem Glanz erstrahlen.
Von Michael Mader
St. Johann –Ein Schmuckstück soll sie werden, die neue Reithalle der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt (LLA) Weitau in St. Johann. Direktor Franz Berger präsentierte kürzlich die Pläne für die nach drei Seiten offene Halle mit einem Innenmaß von 20 mal 50 Metern. Im Vorfeld der Planung gab es einen ausgeschriebenen Wettbewerb, an dem sich mehrere Holzbaufirmen beteiligten. Das Dach der Holzkonstruktion wird komplett mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. „An der Nordseite befinden sich noch einige Nebenräume wie Sattelkammer, Geräteschuppen und Aufenthaltsraum sowie eine kleine Tribüne“, erklärt Berger.
Im Jahr 2000 hat man an der LLA Weitau mit dem Ausbildungsschwerpunkt Pferdewirtschaft begonnen. Nachdem man die einzige Schule Tirols mit dieser Fachrichtung sei, kommen Schüler aus Tirol und Vorarlberg nach St. Johann bzw. eigentlich nur Schülerinnen, wie Berger betont. Derzeit sind an der Schule neben sechs Hengsten des Tiroler Noriker Pferdezuchtverbands elf schuleigene Pferde beheimatet.
Bislang musste der Unterricht im „Klassischen Reiten“ in externen Reitbetrieben in Kitzbühel und Kirchdorf durchgeführt werden. Der schulautonome Schwerpunkt „Western Reiten“ wird am schuleigenen Freiplatz unterrichtet. „Die kalte Jahreszeit stellte bislang für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Der gefrorene Boden macht einen ordentlichen Unterrichtsbetrieb jeden Winter einige Zeit unmöglich“, weiß Berger. Das gehört nun der Vergangenheit an, der Baustart für die Investition mit rund einer Million Euro erfolgt bereits in dieser Woche.
40 Schüler der Abschlussklassen wieder zurück
Apropos diese Woche: Heute erwartet Berger die ersten 40 Schüler der Abschlussklassen Landwirtschaft zurück. Es gibt zwei Wochen Unterricht nach einem „Extra“-Stundenplan, der gezielt auf die Abschlussprüfung vorbereiten soll. Um den nötigen Abstand einhalten zu können, wird der theoretische Unterricht in den Turnsaal verlegt. Die Prüfungstage sind am 18., 19. und 20. Mai.
Weitere 50 der rund 300 Schüler werden heuer nach dreijähriger Ausbildung an den Fachschulen für Betriebs- und Haushaltsmanagement sowie Pferdewirtschaft die Schule abschließen. Für sie beginnt der Unterricht erst am 25. Mai, die Abschlussprüfungen sind zwischen 15. und 19. Juni.
24 modern eingerichtete Arbeitsplätze
Noch eine Neuinvestition stellt Berger vor: Nach mehr als 35 Jahren hat die alte Lehrküche ausgedient. Zusammen mit der „Lehrküche 1“ stehen dann ab diesem Herbst 24 modern eingerichtete Arbeitsplätze zur Verfügung.
Rund 170 Schüler lernen in den drei Jahren im Unterrichtsbereich Küchenführung sehr viel über Ernährung, Nahrungsmittel und deren Zubereitung in Theorie und Praxis. „Die neue Küche in 100 Prozent Nirosta-Ausführung wird zudem wiederum von unserem Erfolgsprojekt, dem Weiterauer Bauernladl, genutzt. Der findet aber im neuen Schuljahr nicht mehr am Freitag, sondern am Donnerstagnachmittag statt“, berichtet Berger.