Zahl der Corona-Toten in Italien steigt wieder

In Italien ist die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion am Samstag gegenüber dem Vortag wieder deutlich angestiegen. 474 Todesfälle wurden innerhalb von 24 Stunden gemeldet, am Freitag waren es noch 269 gewesen. Seit dem 21. April war die Zahl der Todesopfer an einem Tag nicht mehr so hoch. Insgesamt stieg damit die Zahl der Todesopfer auf 28.710.

Die Zahl der aktiv Infizierten sank innerhalb von 24 Stunden von 100.943 auf 100.704, teilte der italienische Zivilschutz mit. 17.357 Covid-19-Erkrankte lagen noch in Italiens Spitälern. Davon befanden sich 1.539 Patienten auf Intensivstationen. Die Zahl der Menschen in Heimisolation betrug 81.808 Personen. Die Zahl der Genesenen stieg auf 79.914. In der Lombardei, dem Epizentrum des Coronavirus-Ausbruchs in Italien, stieg die Zahl der Todesopfer am Samstag innerhalb von 24 Stunden um 329 auf 14.189. Am Freitag waren nur 88 Todesopfer an einem Tag gemeldet worden. Die Zahl der aktuell Infizierten lag am Samstag in der gesamten Region bei 36.667. 6.529 Covid-19-Patienten befanden sich noch in lombardischen Spitälern - 545 davon auf Intensivstationen.

Kurz vor der am Montag in Italien beginnenden „Phase 2“ mit einer leichten Lockerung der Ausgangssperre setzten die Sicherheitskräfte am Wochenende ihre rigorosen Kontrollen fort. 7.140 Personen wurden am Freitag, dem Tag der Arbeit, von der Polizei wegen eines Verstoßes gegen die Ausgangssperre bestraft, teilte das Innenministerium in Rom mit. In der vergangenen Woche wurden insgesamt 1,8 Millionen Italiener kontrolliert.

In Frankreich wurden bis Freitag knapp 25.600 Corona-Tote registriert. Binnen 24 Stunden wurden dort 218 neue Tote vermeldet, das war der geringste Anstieg seit fünf Wochen. Auch die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Betreuung sinkt nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörden kontinuierlich.

Erstmals seit sieben Wochen dürfen die Spanier am Samstag wieder ihre Häuser verlassen. Sport im Freien und Spaziergänge von Mitgliedern eines Haushaltes sind wieder erlaubt. Diese Lockerung der strengen Corona-Restriktionen ist Teil eines langfristigen Plans der Regierung, nach Wochen des Stillstandes wieder etwas Alltag zuzulassen. Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder, es starben schon mehr als 24.800 Menschen. Allerdings ging die Zahl der neuen Todesfälle in den vergangenen Tagen kontinuierlich zurück.

Ab Montag gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Um eine neue Infektionswelle zu vermeiden, müssten alle ab Montag in Bussen und Bahnen Atemschutzmasken tragen, sagte Regierungschef Pedro Sanchez am Samstag im spanischen Fernsehen.

Die Zahl der Neuinfizierten in Russland erreichte eine neue Höchstmarke. In den vergangenen 24 Stunden seien 9.623 neue Fälle hinzugekommen - so viele wie nie zuvor. Das teilten die Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es nun landesweit mehr als 124.000 nachgewiesene Infektionen. Am stärksten betroffen ist die Millionen-Metropole Moskau. Dort sind derzeit etwa 62.600 Infektionen nachgewiesen. Bisher starben 1.222 Menschen in Russland mit dem Virus.

Die Zahl neuer Corona-Ansteckungen in Schweden geht zurück. Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell bestätigte im Gespräch mit dem Sender SVT, dass die sogenannte Reproduktionszahl seit einigen Tagen unter 1,0 liege. Dies besagt, dass ein mit dem Coronavirus infizierter Schwede durchschnittlich weniger als einen weiteren Schweden ansteckt.

Schweden geht im Kampf gegen die Corona-Krise einen international beachteten Sonderweg. Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern hat das skandinavische Land mit lockereren Maßnahmen auf die Pandemie reagiert, Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen wurden zum Beispiel niemals geschlossen. Verglichen mit dem Rest Skandinaviens haben die Schweden jedoch relativ viele Infektions- und Todesfälle: Bis Samstagvormittag wurden mehr als 22.000 Infektionen und mehr als 2.650 Tote mit Covid-19-Erkrankung erfasst.

Unterdessen kommt die EU mit dem Aufbau einer strategischen Reserve an Schutzausrüstung in der Coronakrise voran und liefert weitere 330.000 FFP2-Masken nach Spanien, Italien und Kroatien. Dies teilte EU-Krisenkommissar Janez Lenarcic am Samstag mit. Deutschland und Rumänien hätten sich als erste EU-Staaten zur Lagerung des gemeinsamen Vorrats bereit erklärt.

Die Zahl der Corona-Toten weltweit stieg auf mehr als 240.000. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Samstag ergab, starben rund um den Globus inzwischen 240.231 Infizierte, die meisten von ihnen in den USA, wo mehr als 65.000 Tote gemeldet wurden. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg weltweit auf knapp 3,7 Millionen. Europa ist mit mehr als 1,5 Millionen Corona-Fällen und mehr als 141.000 Toten weiterhin der am stärksten betroffene Kontinent.

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