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Stillen ist kein Kinderspiel: Beratung für Mütter

Die Angst, dass die Milch nicht reicht, ist Karall zufolge der zweithäufigste Grund, warum das Stillen aufgegeben wird.
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Der Großteil der Mütter möchte stillen. Wunde Brustwarzen und Sorgen, das Kind bekäme nicht genug zu essen, macht es vielen gerade am Anfang schwer. Dann ist gute Beratung nötig.

Von Theresa Mair

Das Kind soll drei Karfreitage lang ziehen.“ Das hieß es in Tirol seit jeher und so empfiehlt es die Weltgesundheitsorganisation noch heute: Baby sollten demnach bis etwa zum sechsten Lebensmonat ausschließlich gestillt werden und dann weiter mit zusätzlicher Beikost bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs – und weiter, solange Mutter und Kind das wünschen. „Die meisten Frauen wissen, dass Stillen gesund ist für das Baby und die meisten möchten auch stillen“, sagt Marie-Luise Mitterberger, Hebamme an der Innsbrucker Klinik. Nachsatz: „Wenn es leicht geht.“ Doch, dass es nicht immer so leicht geht, zeigen die Zahlen.

„85 Prozent der Frauen stillen, wenn sie die Geburtsklinik verlassen. Nach sechs Monaten bleiben noch 30 Prozent übrig. Das ist anders, als wir es uns wünschen würden“, sagt Daniela Karall, Medizinerin an der Uniklinik für Pädiatrie I in Innsbruck, und Präsidentin der Österreichischen Kinder- und Jugendgesellschaft. Sie ist überzeugt, dass die Stillraten durch ausreichende Unterstützung der Mütter erhöht werden könnten. Dazu müsse dem Thema auch in den Lehrplänen für medizinische Berufe mehr Aufmerksamkeit eingeräumt werden.

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