Tirol will rumänische Pflegerinnen selbst testen
Die Lösung für die 24-Stunden-Betreuerinnen aus Rumänien hängt nicht nur vom Sonderzug aus Rumänien ab.
Von Wolfgang Sablatnig
Innsbruck, Wien –Am Wochenende könnte ein erster Sonderzug mit bis zu 360 Pflegerinnen für die 24-Stunden-Betreuung aus der rumänischen Stadt Temesvar nach Österreich fahren. Die politische Zusage dafür gibt es. Die Planung liegt jetzt in den Händen der ÖBB und des zuständigen Fachverbands der Wirtschaftskammer Österreich sowie der Fachgruppe im Land. Nun tauchen aber innerösterreichische Fragen auf: Das Land Tirol überlegt, die Corona-Tests der Frauen selbst zu organisieren. Die Konsequenz könnte sein, dass Betreuerinnen für Tirol von der Aktion ausgeschlossen wären. Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) setzt dessen ungeachtet auf eine bundesweit einheitliche Lösung.
Die Planung der Wirtschaftskammer sieht vor, dass die Sonderzüge aus Temesvar zum Flughafen Schwechat fahren. Die Frauen werden in einem Hotel untergebracht und getestet. Haben sie das Virus nicht, können sie am nächsten Tag weiterreisen.
Betreuerinnen sollen von Wien direkt nach Innsbruck durchfahren
Entlang der Westachse gibt es aber andere Vorstellungen. Das Land Tirol will mit Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich zusammenarbeiten, geht aus einem mit 28. April datierten Schreiben aus der Landesregierung hervor. Die Betreuerinnen sollten in Schwechat gar nicht erst aussteigen, sondern direkt nach Innsbruck durchfahren. Auf dem Weg dorthin solle in Salzburg ein „Screening-Team“ zusteigen, alle Daten erheben und Testabstriche vornehmen. Diese Tests würden in Innsbruck ausgewertet. Die Frauen müssten das Ergebnis in Innsbruck abwarten.
Damit drohen Tirol und die Westachse aus den Plänen der Kammer aber herauszufallen – zumindest legt das eine zwei Tage später verfasste Stellungnahme von Andreas Herz, Obmann des Fachverbandes auf Bundesebene, nahe. Das Schreiben liegt der TT vor. Darin heißt es: „Eine direkte Reise von Rumänien nach Tirol/Innsbruck ist für unsere geplanten Züge nicht vorgesehen und wird von unserer Seite auch nicht organisiert und abgewickelt.“
Tilg für bundesweite Lösung
Nur ein Angebot macht Herz: Man wäre bereit, Informationen und Kontakte weiterzugeben. Im Übrigen bitte man aber um rasche Klärung, um Plätze allenfalls für andere Länder freigeben zu können.
Tilg hofft dessen ungeachtet auf eine bundesweite Lösung. „Dieses bundesseitige Grundkonzept dient auch in Tirol zur Umsetzung der weiteren Schritte“, teilte er mit.
Die Kosten für zusätzliche Tests werde aber jedenfalls das Land tragen.