Bezirk Imst

Strom aus Kraftwerk Tumpen ab Herbst 2022

So sollte das Kraftwerk Tumpen-Habichen im Jahr 2022 laut Betreibern aussehen. Im Juni beginnen die Hauptarbeiten.
© Visualisierung: Ötztaler Wasserkraft

Das KW Tumpen sollte laut Betreibern im Herbst 2022 in Betrieb gehen. Der WWF beantragt erneut eine Baueinstellung, diesmal vor dem LVwG.

Umhausen, Oetz – Die Verantwortlichen der Betreibergesellschaft betonten am Freitag, dass sämtliche Genehmigungen vorliegen und sie ab Herbst 2022 Strom aus der Ötztaler Ache zwischen Tumpen (Umhausen) und Habichen (Oetz) gewinnen wollen. „Wir werden nicht einen gültigen Bescheid verfallen lassen – das wäre grob fahrlässig“, erklärt BM Jakob Wolf (Umhausen) mit dem Auslaufen des Naturschutzbescheides mit 11. Juni.

Seit zwölf Jahren kämpft die Betreibergesellschaft um das bei Anrainern und der Umweltorganisation WWF umstrittene 47-Millionen-Euro-Projekt. Das Kraftwerk Tumpen-Habichen soll ab 2022 62 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern und somit 15.000 Haushalte versorgen. Die ersten Vorarbeiten haben im März begonnen, im Juni sollte mit dem Unterwasserkanal und dem Krafthaus begonnen werden, ab Juli werde die Wasserfassung und der 820 Meter lange Druckstollen errichtet, so der Geschäftsführer der Ötztaler Wasserkraft, Klaus Mitteregger. Die Gesellschaft besteht zu 35 Prozent aus der Auer Beteiligungs GmbH, zu 25 Prozent aus der Tiwag und je 20 Prozent aus den Gemeinden Umhausen und Oetz.

Bei der näheren Vorstellung des Projektes wird von den Betreibern betont, dass weder die Einmündung des gefährlichen Acherbaches (Muren) noch die Kajak-Strecke ab der Wellerbrücke von dem Projekt tangiert werde. Auch Tamarisken kämen im Projektgebiet nicht vor und die Auskleidung des 100-Meter-Stauraums erfolge durch PE-Folien und nicht Betonitmatten.

Seitens des WWF wurde Freitagvormittag mitgeteilt, dass vor dem Landesverwaltungsgericht eine Einstellung der Bautätigkeit beantragt wurde. Der Verwaltungsgerichtshof in Wien hatte einen Baustopp bereits zurückgewiesen. Eine Petition gegen das Projekt wurde im Internet bereits 22.000-mal unterzeichnet. (pascal)