Coronavirus

Neuer Corona-Fahrplan mit Perspektiven bis in den Herbst

Langsam füllen sich die Innenstädte, vor allem bei Schönwetter, wieder, so wie hier am Graben in Wien.
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Der nächste Öffnungsschritt steht bevor. Gesundheitsminister Rudolf Anschober will bis 10. Juni evaluieren, wie es langfristig im Umgang mit dem Virus weitergeht.

Wien – Das Mailüfterl in Österreich war bis dato eines, das viel mehr Freiheiten brachte – und so soll es angesichts guter Entwicklungen bei den Corona-Infiziertenzahlen auch weitergehen. Am Montag will Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) das Prozedere rund um die nächsten geplanten Öffnungsschritte skizzieren. Nach dem Wochenende wird die gesamte Verordnung präsentiert, die den vierten Öffnungsschritt am 29. Mai betrifft, inklusive anschließender Kundmachung.

Die Öffnungen erfolgen ja immer im Zwei-Wochen-Rhythmus. Letzter großer Schritt waren das Wiederaufsperren der Schulen und der Gastronomiebetriebe mit 15. Mai, am Freitag sind unter anderem die Hotellerie, Freibäder und Fitnessstudios dran. Danach sollen bis 10. Juni umfassend wissenschaftlich evaluiert die langfristigen Weichenstellungen erfolgen, hieß es aus dem Büro Anschober.

"Voraussetzung für die Öffnung ist, dass wir das Coronavirus unter Kontrolle halten können." Rudolf Anschober 
(Gesundheitsminister)
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Dabei werde es um den fünften Öffnungsschritt per 15. Juni und die Perspektiven für Sommer und Herbst gehen. Österreich würde damit laut Anschober in Europa am weitesten vorangeschritten sein mit einer kontrollierten, gesicherten, schrittweisen Öffnung. „Voraussetzung dafür ist, dass wir das Coronavirus genauso unter Kontrolle halten können wie derzeit.“ Das würden alle tagtäglich mit dem Verhalten sowie die Gesundheitsbehörden mit einer sehr offensiven Begrenzung von auftretenden Ausbreitungs-Clustern bestimmen.

Die Öffnungsschritte vom 14. April und 1. Mai hätten laut Anschober zu keinen Auswirkungen auf die Fallzahlen geführt. Noch zu früh sei eine Aussage über die allfälligen Auswirkungen der dritten am 15. Mai vorgenommenen Öffnung der Gastronomie.

Mit dem Ausmaß der Corona-Entwicklung im Land von Freitag auf Samstag zeigte sich Anschober zufrieden. 50 Neuerkrankungen innerhalb von 24 Stunden würden die seit vier Wochen konstant auf gleichbleibend niedrigem Niveau bestehende Ausbreitung bestätigen. Die Zahl der insgesamt an oder mit einer Covid-19-Erkrankung Verstorbenen ist im Tagesvergleich um vier auf 639 gestiegen. Nur noch 28 von gesamt 144 Hospitalisierten befinden sich in intensiv-medizinischer Behandlung.

Ein Impfstoff gegen das Coronavirus ist zwar noch nicht in Sicht, doch eine Mehrheit der Österreicher von 55 Prozent befürwortet jetzt bereits eine verpflichtende Impfung gegen Covid-19. Das hat eine Umfrage von Unique research für das profil ergeben. 28 Prozent lehnen eine Impfpflicht klar ab. Vor allem FPÖ-Wähler sind klar gegen eine Impfpflicht, NEOS-Wähler mit 72 Prozent Zustimmung stark dafür. (TT, APA)