Coronaviurs

Nach Zwangspause: Zehn Hotel-Jahresgewinne weg

Die Hoteliervereinigung sieht zehn Jahresgewinne als verloren an.Foto:
© iStockphoto

Seit Freitag dürfen die österreichischen Hotels nach zweieinhalb Monaten Zwangspause wieder Gäste beherbergen.

Wien –Seit Freitag dürfen die österreichischen Hotels nach zweieinhalb Monaten Zwangspause wieder Gäste beherbergen. Einzelne Betriebe in Top-Destinationen meldeten auch gute Auslastungen am verlängerten Pfingst-Wochenende, bei den meisten Hotels herrscht aber noch gähnende Leere und von einem rentablen Betrieb sind sie noch weit entfernt. „Da ist schon noch viel Luft nach oben“, meinte der Sprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Martin Stanits.

Einzelne Hotels, etwa an klassischen Tourismus-Hotspots an den Kärntner Seen, seien bei gutem Wetter sogar zu 100 Prozent ausgelastet gewesen, „das ist viel besser als erwartet“. Hotels mit einem besonderen Mehrwert, an guten Standorten und mit einem klingenden Namen würden sich wesentlich besser verkaufen als die meisten anderen. Wegen des großen Angebots etwa in Vorarlberg, Tirol und im Salzburger Land habe die Auslastung etwa 15 Prozent betragen, „das tut weh“, so Stanits. Von einem rentablen Betrieb sei man weit entfernt. Ein gutes Hotel brauche auf Sicht mindestens 55 bis 60 Prozent Mindestauslastung, etliche auch mehr.

Nicht mehr aufzuholen

Noch schlechter dran seien die Hotels in Städten, „da sind 15 Prozent Auslastung eher die positive Ausnahme“. Was den Städten derzeit noch fehle, seien die Attraktionen und die internationalen Gäste. Hier hoffe man sehr auf die Grenzöffnungen Mitte Juni.

Heuer werde jedenfalls kein Hotel in Österreich Gewinn machen, so Stanits. „Ein gutes Qualitätshotel macht zwei Prozent vom Jahresumsatz Gewinn. Im Schnitt werden in einem Monat 8,3 Prozent des Jahresumsatzes gemacht. Bei den Betrieben, die zweieinhalb Monate geschlossen waren, sind also zehn Jahresgewinne verloren gegangen.“

Solche Verluste könne man mit knappen Margen nicht mehr aufholen, „es wird Eigenkapitalzuschüsse brauchen“, sagt Stanits. Die könnten als nicht rückzahlbare Zuschüsse von der öffentlichen Hand kommen. Eine Alternative wäre, dass andere einsteigen. (TT, APA)

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561