Football

Vierecke, Hütchen und gute Laune beim Training der Swarco Raiders

Jeder hat beim Training der Raides genau seinen Platz.
© Foto Rudy De Moor

Die Footballer der Swarco Raiders schwitzen mehrmals die Woche. Ein Lokalaugenschein zeigt aber, dass der neue Trainingsalltag in Sieglanger noch wenig mit dem der Vergangenheit gemein hat.

Von Daniel Suckert

Innsbruck – Am Donnerstagabend kommen Autos im Minutentakt zum Sieglanger Fußballfeld. Vorwiegend Mütter parken ihren fahrbaren Untersatz neben den Containern, springen kurz raus, grüßen und schnappen sich ihre verschwitzten Kinder nach deren Football-Einheiten. Das Schauspiel wiederholt sich fast zu jeder vollen Stunde. Klingt nach Platzproblemen am und abseits des Rasens – dem ist aber nicht so. Bei den Swarco Raiders ist alles genau durchgetaktet. Zeitlich wie auch am Trainingsplatz selbst: Den Rasen zieren etliche weiße Vierecke, manche sind mit kleinen, roten Hütchen zusätzlich markiert und in jedem Eck des Areals trainieren Coaches mit ihren Kleingruppen.

„So sieht das jetzt aus bei uns“, sagt Florian Grein mit einem Lächeln, während er sich einen schwarzen Kapuzenpulli überzieht. Knapp zwei Stunden war Tirols Runningback-Legende mit einigen Nachwuchs-Gruppen am Feld. Dehnen, sprinten – ab zur nächsten Station. Training mit einem Football oder gar direkten Körperkontakt gibt es noch nicht. Das lässt die Corona-Pandemie nicht zu.

Die neue Realität in Sieglanger heißt „Desinfektion“.
© Foto Rudy De Moor

Deswegen hat Grein zusammen mit Quarterback Sean Shelton vor einiger Zeit den Sieglanger-Rasen abgemessen und die Vierecke ausgerechnet. In Abstimmung mit Headcoach Kevin Herron kam dann die Einteilung der Gruppen. Mittlerweile wird an jedem Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag geschwitzt.

Je später die Uhrzeit, desto älter werden die Footballer. Gegen 18 Uhr trudelt Coach Herron ein. Gut gelaunt werden zuerst einmal die Hände am Eingang desinfiziert. Einige seiner Akteure sind bereits umgezogen. Auf einmal tauchen zwei Herren mit Masken, Handschuhen und einem kleinen Koffer über der Schulter auf. „Dopingtests stehen auf dem Programm“, erklärt Coach Herron. Grein ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Wir haben uns was einfallen lassen, wenn die Zeitung kommt.“

Gut gelaunt betritt auch Adrian Platzgummer das Trainingsgelände. Sein Bruder Sandro, der heuer den viel beachteten Sprung in die Profiliga National Football League (NFL) geschafft hat, ist nicht dabei. „Der muss sein Soloprogramm durchziehen und das ist auch gut so“, weiß Headcoach Herron. Der Stolz beim Tiroler Vorzeigeclub über den sensationellen Aufstieg Platzgummers ist spürbar.

Die NFL startet im September ihre Saison, zur selben Zeit könnten auch in Österreich wieder die Eierlaberl an jedem Wochenende durch die Luft fliegen. „Es sieht gut aus und wir sind zuversichtlich“, meint Herron. „Trainingstechnisch stehen wir aktuell wie im November da. Wir sind also in der Vor-Vorbereitung.“ Das bedeutet: Die härtesten Einheiten stehen Platzgummer und Co. noch bevor. Und bevor der Headcoach sich zu seiner Gruppe begibt, sagt er abschließend noch: „Für den ein oder anderen war es höchste Zeit. Da war das ein oder andere Kilo zu viel.“

Swarco-Raiders-Headcoach Kevin Herron (l. o.) hat auch in der Corona-Pause nichts von seiner Beweglichkeit verloren.
© Rudy de Moor

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