Tausende Menschen demonstrierten in Spanien gegen Rassismus
Nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten in den USA haben sich auch in Spanien zahlreiche Menschen den weltweiten Protesten gegen Rassismus angeschlossen. Am Sonntag versammelten sich nach Schätzungen der Polizei Tausende Menschen in der Hauptstadt Madrid.
Vor der US-Botschaft verurteilten sie den Tod von George Floyd und wiederholten dessen letzte Worte „Ich kann nicht atmen“. Außerdem riefen sie: „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit“ oder „Ihr, die Rassisten, seid die Terroristen.“ Für eine Schweigeminute knieten die Demonstranten nieder. Vor Ort herrschte ein großes Polizeiaufgebot. In Barcelona versammelten sich ebenfalls Hunderte Menschen.
Die Organisation der schwarzen, afrikanischen und afrikanischstämmigen Gemeinde in Spanien (CNAAE) hatte zuvor zu Protesten in einem Dutzend spanischer Städte aufgerufen, vom Baskenland bis zu den Kanarischen Inseln.
Auch in Rom demonstrierten am Sonntag einige tausend Menschen gegen Rassismus und Diskriminierung. Zur Demonstration hatten Aktivisten der Anti-Populisten-Bewegung „Sardinen“ und Menschenrechtsorganisationen aufgerufen. Die Demonstranten versammelten sich auf dem zentralen „Piazza del popolo“ im Herzen der italienischen Hauptstadt. Die meisten Demonstranten trugen Atemschutzmasken, die vorgesehenen Distanzierungsmaßnahmen wurden jedoch nicht eingehalten.
Um 12.00 Uhr knieten die Demonstranten fast neun Minuten lang als Zeichen der Trauer für den Tod Floyds. Viele Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „Keine Gerechtigkeit, kein Frieden“. Viele hatten auch Fotos von Floyd und anderen durch Polizisten getöteten Afroamerikanern dabei. Eine ähnliche Demonstration mit Tausenden Teilnehmern hatte es am Samstag auch in Turin gegeben.
Tausende Demonstranten versammelten sich auch im Zentrum von London vor der US-Botschaft. Einige davon trugen Gesichtsmasken mit der Aufschrift „Rassismus ist ein Virus“. Am Samstag waren die Demonstrationen in der britischen Hauptstadt weitgehend friedlich verlaufen. Am Ende gab es aber in der Nähe des Amtssitzes von Premierminister Boris Johnson Zusammenstöße zwischen der Polizei und einer kleinen Zahl von Demonstranten. Die britische Regierung warnte davor, dass es bei Massenprotesten vermehrt Ansteckungen mit dem Coronavirus geben könnte.